Neudörfler Sozialstation „neu“: Einige Projekte am Start

Erstellt am 04. Februar 2023 | 05:57
Lesezeit: 3 Min
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Herta Köckenbauer, Christa Reinecker, Josef Plesskott, Andrea Lenzinger, Obfrau Edith Kern-Riegler,Helmut Schreiter, Helga Stöger, Verena Haider und Werner Kern. Foto: zVg
Foto: BVZ
Vergangenen Donnerstag fand im Martinihof die Generalversammlung der Sozialstation statt. Dabei wurden einige neue Projekte präsentiert und der Vorstand gewählt.
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Die Sozialstation Neudörfl, das gleich vorweg, ist weiterhin aktiv. Im Vorjahr, am 31. Mai, stellte sie jedoch den Bereich Hauskrankenpflege ein. (die BVZ berichtete ausführlich)

Auch dieser Punkt war natürlich Thema bei der Generalversammlung. Edith Kern-Riegler, die erneut zur Obfrau (seit 2013) der Sozialstation gewählt wurde (einstimmig wie der gesamte Vorstand), bekräftige noch einmal ihre Kritik an der Burgenländischen Landesregierung und bedauert: „In Zukunft setzt man auf große Vereine mit anderen Strukturen. Kleinere Vereine wie die Sozialstation, die 36 Jahre lang erfolgreich in Neudörfl und in Bad Sauerbrunn gearbeitet hat, haben leider keinen Platz mehr.“

Die Bilanz allein für den Zeitraum zwischen 2003 und 2022 ist beeindruckend: Von den Mitarbeiterinnen wurden 208.499 Einsatzstunden geleistet, 758 verschiedenen Personen konnte dabei geholfen und begleitet werden. All das, sagt Edith Kern-Riegler, zähle für die Landesregierung nicht. „Damals gab es nicht ein einziges persönliches Gespräch. So waren wir gezwungen, die Arbeit in diesem Bereich einzustellen.“

Elf Frauen waren zuletzt 2022 in der Hauskrankenpflege tätig. Ein Teil wurde von der Volkshilfe übernommen, ein anderer Teil wollte das nicht. 

Mit Blick in die Zukunft wurden aber zugleich drei neue Projekte präsentiert: Engel(r)ein, Sozialsprechtage und Wundversorgung.

Bei Engel(r)ein werden in Zusammenarbeit mit den Heinzelfrauen Reinigungskräfte vermittelt für alle jene, die im Alter oder durch Krankheit Schwierigkeiten haben, selbst zu putzen.

Jeden ersten Donnerstag im Monat gibt es zwischen 16 und 19 Uhr einen Sozialsprechtag , bei dem gratis Unterstützung in Angelegenheiten des Sozialversicherungsrechts angeboten wird. Themen wie Kranken- oder Pensionsversicherung, Pflegegeld und vieles mehr können besprochen werden.

In Kooperation mit der Ordination „praktisch+chirurgisch“ von Dr. Alice Kerschbaumer-Schmitzhofer und Dr. Martin Schmitzhofer und der zertifizierten Wundmanagerin Kerstin Holzer wird ein umfassendes und leistbares Angebot für fachgerechte Wundversorgung von Wunden aller Art (z.B. Ulcus Cruris) bereitgestellt. Die Sozialstation hilft bei der Organisation der Verbandsstoffe für daheim und das „SoziMobil“ übernimmt Fahrten, falls welche benötigt werden.

Auch das „SoziMobil“ der Sozialstation wird es weiterhin geben. Seit August 2017 wurden 10.426 Fahrgäste befördert und 193.832km zurückgelegt. Für Mitglieder ist der Fahrdienst gratis (Mitgliedsbeitrag 11 Euro im Jahr), der Gemeinde kostet er keinen Cent.

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