Schattendorfer Grenz-Schranken: Kritik von den Nachbarn

Erstellt am 11. August 2022 | 05:45
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Die Straße zwischen Schattendorf und Agebendorf soll bald nur mehr für Fahrzeuge aus diesen beiden Gemeinden passierbar sein. Foto: zVg
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Unverständnis bei den Bürgermeistern von Loipersbach und Baumgarten.

Der 2006 eröffnete Grenzübergang in der Gemeinde, ist zu einer überlasteten Transitroute geworden, daher will Bürgermeister Thomas Hoffmann jetzt einen Schranken anbringen lassen, der die Fahrzeugkennzeichen scannt und sich nur für Fahrzeuge aus Schattendorf und Agendorf öffnet, die BVZ berichtete:

Auch die Bürgermeisterin aus dem ungarischen Agendorf, Zsuzsanna Pek, ist offen für diese Schrankenlösung.

Der Baumgartner Bürgermeister Kurt Fischer meint: „Als im Jahr 2006 der Grenzübergang eröffnet wurde, ist er nicht für den großen Durchzugsverkehr gemacht worden, sondern war außer für die Schattendorf nur für die Bewohner der Anrainergemeinden Baumgarten, Draßburg und Loipersbach vorgesehen. Jetzt ist es wichtig, dass umgesetzt wird, was damals vereinbart wurde.“

Derselben Meinung ist auch Erhard Aminger, der Bürgermeister von Loipersbach, er sagt: „Der Anspruch auf den Schattendorfer Grenzverkehr soll für alle Anrainergemeinden gelten.“ Bürgermeister Thomas Hoffmann sieht das ganz anders: „Ich bin zu 100 Prozent den Schattendorferinnen und Schattendorfern verpflichtet, denn wenn der erste Personenschaden passiert, werden mich alle fragen, warum ich keine Präventionsmaßnahmen gesetzt habe. Alle anderen Gemeinden sollen die höherrangige Straßen nützen.“ Als Beispiel führt er an: „Wenn ich über einen Güterweg fahren möchte, der nur für Anrainer geschaffen wurde, damit ich mir Zeit erspare, so darf ich ihn rechtens auch nicht nützen.“

Er fährt weiter fort: „Der Ursprungsgedanke war damals einen Verbindungsweg zwischen den beiden Gemeinden Schattendorf und Agendorf herzustellen, damit ein kultureller Austausch im Sinne des Zusammenwachsens von Europa ermöglicht wird. Dieser Vertrag wurde bereits im Jahr 2015 überprüft, als man gesehen hat, dass dieser Weg zu einer Pendler-Transitroute verkommen ist. Wir haben dann wochentags eine temporäre Straßensperre eingerichtet. Die Fahrverbotszeiten wurden jedoch nicht immer eingehalten und da unser Polizeiposten permanent unterbesetzt ist, konnte das auch nicht immer exekutiert werden.“

Der Unmut in der Bevölkerung wurde ob des großen Verkehrsaufkommens immer größer und der Bürgermeister ließ daher vor Kurzem eine Befragung durchführen, bei der herauskam, dass der Verkehr über die Grenze eingedämmt gehört. „Ich sehe meine Aufgabe in der Politik darin, viele Meinungen anzuhören und gut überlegte Entscheidungen zu treffen. Wir siedeln beim Grenzübergang millionenschwere Projekte an, deshalb hat die Verkehrssicherheit oberste Priorität.“