„Gut, dass schwarze Schafe auffliegen“

Erstellt am 24. Oktober 2012 | 00:00
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Mineralöl-Betrug / Firma Manfred Mayer Mineralöl distanziert sich von den Vorwürfen wegen betrügerischer Machenschaften in der Branche.
Von Helga Ostermayer

NEUDÖRFL / Mineralölhändler sind durch den vor kurzem in Niederösterreich aufgeflogenen Mineralölbetrug in die Negativ- Schlagzeilen gerutscht. Tankwaren-Chauffeure hatten sich ein Nebeneinkommen durch illegalen Verkauf von Heizöl geschaffen.

Jetzt meldet sich Prokurist Erhard Dinhobl, von Burgenlands größtem Mineralölhändler Manfred Mayer Mineralöl (MMM), dessen Firmensitz sich in Neudörfl befindet, zu Wort. Er sagt: „Ich bin froh darüber, dass die schwarzen Schafe endlich aufgedeckt wurden, denn sie schaden der gesamten Branche. Manipulieren kann man nur alte Fahrzeuge. Unsere Fahrzeuge befinden sich auf dem neuesten technischen Stand, hier ist eine Manipulation unmöglich. Bei unseren Wagen gab es auch von den Ämtern her nie eine Beanstandung.“

Zahlreiche Chauffeure von MMM haben sich bei der Gewerkschaft vida nach dem Auffliegen des Mineralöl-Betruges gemeldet und um Hilfe gebeten, da die Kunden nun auch sie des Betruges verdächtigen würden.

vida stellt sich hinter ehrliche Chauffeure 

„Wir verurteilen die Machenschaften jener Chauffeure, die Treibstoff abgezweigt und zu Diskontpreisen verkauft haben, auf das Schärfste. Wir stellen uns aber ganz klar hinter jene Tankwagenfahrer, die ihre Arbeit Tag für Tag ehrlich erledigen und die Menschen gewissenhaft mit Heizöl versorgen“, betont Ernst Gruber, vida-Landesgeschäftsführer im Burgenland.

Der Betriebsratsvorsitzende von MMM, Mathias Lachowitz, stellt weiters klar: „Unsere Fahrzeuge wurden und werden regelmäßig von der Polizei sowie vom Eichamt und der Finanz kontrolliert. Weder Fahrzeuge noch Fahrer wurden jemals beanstandet. Die Fahrer von MMM waren nie und sind auch jetzt nicht an diesem Skandal beteiligt.“ Ernst Gruber von vida führt weiter aus: „Die Firma MMM ist eine jener Firmen, die den Chauffeuren Löhne bezahlt, die ihnen laut Kollektivvertrag auch zustehen, daher haben es diese Fahrer auch nicht notwendig, sich auf illegale Weise ein Nebeneinkommen zu beschaffen.“

Billigste Unternehmen zahlen schlechten Lohn 

Die vida appelliert an die Konsumenten, nicht immer das billigste Unternehmen für den Heizölkauf zu beauftragen. Oft könnten jene Firmen nur deshalb so billig anbieten, weil sie ihren Fahrern nicht den gesetzlichen Lohn bezahlen oder sie gar nicht anmelden.

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