Guter Spätsommer kann Badesaison nicht retten

Erstellt am 17. August 2011 | 00:00
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KÜHLES WETTER / Nur im Freibad Bad Sauerbrunn sowie am Badesee Rohrbach wird ein Alternativprogramm geboten.

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Schöne Tage ausnützen. Bademeister Josef Moser wacht an den sonnigen Tagen über die Badegäste im Mattersburger Freibad.
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BEZIRK / Das unbeständige Sommerwetter missfällt nicht nur den Schülern, die über ihre verpatzten Ferien klagen, auch die Schwimmbäder und Badeseen leiden unter der bisher ausgebliebenen Hitze. Falls in den nächsten Wochen noch eine Hitzewelle eintreten sollte, ist die heurige Badesaison jedoch durch das bisherige Minus auch nicht mehr zu retten.

Im Mattersburger Freibad hat zwar die Saison gut angefangen „Im Juli war es leider überhaupt nicht schön. Dafür merkten wir, dass die Badegäste die wenigen schönen Tage ausnützen“, weiß Kassiererin Annemarie Haider und sie fügt hinzu: „Die Badegäste, die sich eine Saisonkarte gekauft haben, schreckt das mäßige Wetter aber nicht ab. Sie kommen auch, wenn es ein wenig kälter ist.“ In der vergangenen Saison verzeichnete das Freibad 25.700 Besucher gesamt, mit einem Durchschnitt von 245 pro Tag. Heuer waren es weitaus weniger.

Schattendorf: „Ein Viertel  weniger Badegäste“

 

Johann Kurz, Bademeister im Warmbad Schattendorf, zur heurigen Badesaison: „Das Badewetter im Juli und August war bis auf wenige Ausnahmetage bis jetzt wirklich nicht sehr gut und wir müssen ein Viertel weniger Badegäste verzeichnen. Im Mai und im Juni war es vom Wetter her deutlich besser, denn da gab es doch einige Tage, an denen 30 Grad verzeichnet wurden.“ Kassierin Berta Dorfmeister berichtet: „Wir haben bis jetzt etwa 6000 Karten verkauft, im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum um etwa tausend mehr.“

Sylvia Müller vom Freibad Sigleß: „Bislang hat es nur wenige Badetage gegeben. Bei Schlechtwetter bleibt das Bad geschlossen, Alternativprogramm gibt es keines. Die Jugend geht dann Radfahren, die Älteren Walken oder man bleibt zu Hause. Natürlich fällt bei Unwettern auch mehr Arbeit an. Wir haben rund um die Becken Laubbäume, die bei Wind und Wetter für Verunreinigungen sorgen. Auch das Wasser muss dann rasch gereinigt werden, denn wenn die Sonne wieder hervorblitzt, muss die Qualität passen.“

Zwar geht das unbeständige Wetter in diesem Sommer auch am Stausee in Forchtenstein nicht spurlos vorbei, aber „die wenigen Tage, an denen es extrem heiß war, ist bei uns alles voll“, so Bademeisterin Monika Freitag. Generell sei, laut der Bademeisterin, im heurigen Sommer weniger los. Falls das Wetter im September besser werden sollte, wird das Saisonende um ein paar Wochen nach hinten verschoben.

Rahmenprogramm  attraktiv gestalten

 

Auch im Schwimmbad in Bad Sauerbrunn sind die Tageseinnahmen zurückgegangen. Zwar gibt es, laut Bademeister Rudolf Sagmeister, einzelne Tage, an denen mehr Eintrittskarten verkauft werden, jedoch ist die heurige Saison auch hier spürbar schlechter. Die Kantine versucht, die Gäste durch Gaumenfreuden ins Bad zu locken. „Von Mitte Mai bis Saisonende gibt es an jedem Donnerstag kulinarische Themenabende. Wenn das Wetter passt, veranstalten wir dazu auch ein Nachtschwimmen bis 22 Uhr“, so der Bademeister.

Konzert, Schreibworkshop  und Lesung als Alternative

 

Der Betreiber der Kantine am Rohrbacher Badeteich, Heinz Stingeder, bietet seinen Gästen bereits seit Längerem ein Alternativprogramm zum Badespaß. „Wir hatten bereits einen Austropopabend am Badeteich mit ’Die Männer‘ und nächste Woche finden unser Schreibworkshop und eine Lesung statt“, so Heinz Stingeder. Das Wetter selbst empfindet der Kantinenbetreiber als „doch nicht so schlecht“: „An einem Tag hatten wir anstatt 300 Badegästen auf einmal 520.“ Stingeder musste sein Veranstaltungsangebot wie das Open-Air Kino in diesem Jahr wegen der ausgebliebenen Förderungen etwas einschränken.

 

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