Mattersburg: Projekt „Neues Rathaus“ bleibt am geplanten Standort

Die BVZ berichtete bereits vorab vom geplanten Antrag der ÖVP Mattersburg / Walbersdorf: Das Rathaus sollte demnach saniert werden und die Pläne für den Neubau in der Michael Kochstraße, am ehemaligen „Pucher-Areal“, somit ad acta gelegt werden. Bereits vorab konnte SPÖ-Bürgermeisterin Claudia Schlager den Plänen der ÖVP nichts abgewinnen. Noch als die Commerzialbank Besitzer des Grundstücks war, war dort der neue Standort geplant (2017 präsentierte Pucher sein „Impulszentrum“ mit dem Rathaus) und auch mit dem neuen Besitzer, der BWSG, ist man sich bezüglich neues Rathaus in der Kochstraße einig.

ÖVP-Gemeinderat Peter Wagentristl stellte den Antrag und führte aus: „Früher waren die Parameter anders, bei den aktuellen Preisen würde man sich mit der Sanierung pro Quadratmeter Nutzfläche rund 1.000 Euro ersparen. Wenn man sagt, dass man die Wulka-Achse beleben will, ist es auch ein Widerspruch, wenn man mit dem Rathaus von dort abwandert.“
SPÖ-Stadtrat Thomas Tschach entgegnete: „Es gab am 2. Juli 2019 einen Grundsatzbeschluss für den Neubau des Rathauses in der Michael Kochstraße, dann einen Grundsatzbeschluss, einen Architektenwettbewerb, einen neuen Teilbebauungsplan und auch die Bebauungsfläche wurde angepasst. Nun solch einen Antrag zu stellen, empfinde ich als sehr negativ“, so Tschach, um weiter auszuführen: „Mattersburg ist gewachsen, das Rathaus entspricht aktuell nicht mehr den Anforderungen. Dr. Moser (Anm.: Geschäftsführer der BWSG) hat dies über die Medien mitbekommen und war sehr verwundert.“
Wagentristl wiederum entgegnete, dass „wenn in der Kochstraße kein neues Rathaus gebaut wird, dann werden Wohnungen eben kommen.“
Auch Hans Tschürtz (Liste Tschürtz - Vorwärts Mattersburg) meldete sich zu Wort: „Ich kann den Antrag der ÖVP nachvollziehen. Ich fühle mich aber nicht dazu bemächtigt, über eine Sanierung oder einen Neubau abzustimmen. In meiner Funktion als Landesfeuerwehrreferent haben wir damals auch über die Sanierung oder den Neubau der Landesfeuerwehrzentrale beraten. Wir sind da zwei Jahre gesessen.“
Für unsere Mitarbeiter im Rathaus ist der aktuelle Zustand teilweise eine Zumutung SPÖ-Bürgermeisterin Claudia Schlager
Danach brachte sich SPÖ-Bürgermeisterin Claudia Schlager in die Diskussion ein: „Für unsere Mitarbeiter im Rathaus ist der aktuelle Zustand teilweise eine Zumutung. Und die ÖVP war ja immer für den Neubau und hat stets mitgestimmt.“
Wir dürfen uns nicht länger mit dem sprichwörtlichen Bau von Luftschlössern aufhalten, sondern müssen endlich ins Tun kommen. ÖVP-Stadtparteiobmann Thomas Haffer und ÖVP-Gemeinderat Peter Wagentristl
Die ÖVP meldete sich nach der Gemeinderatssitzung auch per Presseaussendung zu Wort. „Besonders unangebracht finden wir die grundsätzliche Ablehnung der SPÖ zur Sanierung des Rathauses. Wir dürfen uns nicht länger mit dem sprichwörtlichen Bau von Luftschlössern aufhalten, sondern müssen endlich ins Tun kommen. Zeiten ändern sich und angesichts massiver Teuerung und der allgemeinen Verschuldung der Stadtgemeinde ist mittlerweile eine kostengünstige Sanierung des bestehenden Rathauses anzudenken“, so Stadtparteiobmann Thomas Haffer und Wagentristl.
Die Abstimmung ging wie erwartet aus: Der Antrag der ÖVP wurde abgelehnt. Die mit einer absoluten Mehrheit ausgestattete SPÖ stimmte dagegen, ÖVP und Grüne waren dafür. Die zwei Mandatare der Tschürtz-Liste enthielten sich der Stimme.