Neudörfl: Vierhundert Stunden im Dienst der Gemeinschaft

„Eigentlich habe ich mir die Position als Kommandant schwieriger und noch viel zeitaufwendiger vorgestellt“, sagt Peter Schmid, der seit sechs Monaten Feuerwehrkommandant in Neudörfl ist. „Glücklicherweise habe ich eine Mannschaft hinter mir, die mir sehr viele Aufgaben abnimmt. Somit kann ich mich auf meine eigentlichen Tätigkeiten konzentrieren.“ Bei 34 Einsätzen übernahm er bisher die leitende Funktion; über das ganze Jahr 2021 gesehen, wurde die Neudörfler Feuerwehr 53 Mal alarmiert, das entspricht insgesamt 396 Einsatzstunden, die die freiwilligen Helfer und Helferinnen (neun der 61 aktiven Einsatzkräfte sind in Neudörfl Frauen) im Dienste des Allgemeinwohls abgeleistet haben.
Erster Einsatz war sogleich ein Fehlalarm
Sein erster Einsatz als Kommandant war sogleich ein Fehlalarm. „In einem Unternehmen wurde durch den Brandmelder Alarm ausgelöst. Bei unserer Erkundung hat sich der Alarm dann allerdings als Täuschungsalarm herausgestellt.“ 19 Mal wurde es dann aber doch ernst. So viele Brände mussten 2021 in 82 Einsatzstunden gelöscht werden.
So wurden etwa kurz vor Weihnachten 24 Feuerwehrleute zu einem Gartenhüttenbrand nach Pöttsching gerufen. Nach rund drei Stunden konnte im Verbund mit den Wehren aus Pöttsching, Sigleß und Krensdorf das Signal „Brand Aus“ gegeben werden.
„Die einen haben schwere körperliche Arbeit unter Atemschutz zu leisten, die anderen haben zum Beispiel in der Einsatzleitung wichtige Entscheidungen zu treffen, welche gut überlegt sein müssen.“ Peter Schmid
Solche Einsätze sind oftmals besonders anstrengend, sowohl körperlich als auch psychisch, weiß Schmid zu berichten: „Die einen haben schwere körperliche Arbeit unter Atemschutz zu leisten, die anderen haben zum Beispiel in der Einsatzleitung wichtige Entscheidungen zu treffen, welche gut überlegt sein müssen.“ Brandeinsätze sind laut Schmids Einschätzung und langjähriger Erfahrung (er ist seit zwölf Jahren bei der Feuerwehr) tendenziell weniger geworden, wobei die heurige Zahl im Durchschnitt liege. „Vor fünfzehn oder zwanzig Jahren waren es noch wesentlich mehr.“
Die 53 Einsätze insgesamt, zu denen auch technische Einsätze sowie technische Hilfeleistungen zählen, entsprechen ebenfalls einem zu erwartenden durchschnittlichen Wert über ein Jahr gesehen. Nicht bei allen Einsätzen kann Schmid aber aufgrund seines Berufs, den er außerhalb Neudörfls nachgeht, auch tatsächlich dabei sein. Mit Florian Steurer hat er allerdings einen Stellvertreter, dem er bedingungslos vertrauen kann.
Von seinen bisherigen Einsätzen als Kommandant sind Schmid besonders die Unwettereinsätze Anfang August in Erinnerung geblieben. „Damals wurden wir zur selben Zeit von sehr vielen Bewohnern gleichzeitig zur Hilfe gerufen. Wir sind danach alle Einsatzstellen abgefahren und haben alles so koordiniert, dass wir bei den schlimmsten Ereignissen begonnen haben und systematisch alle Einsätze der Reihe nach abgewickelt haben.“
„Wir wollen der Öffentlichkeit mitteilen, was Feuerwehr bedeutet und welche Arbeiten wir zu verrichten haben.“
Peter Schmid
Seit Neuestem wird auch auf der Facebook-Seite der Freiwilligen Feuerwehr Neudörfl ausführlich über die jeweiligen Einsätze berichtet. „Das werden wir auf jeden Fall so weiterführen“, sagt Schmid, „wir wollen der Öffentlichkeit mitteilen, was Feuerwehr bedeutet und welche Arbeiten wir zu verrichten haben.“ Verantwortlich für den Medienauftritt ist Bernhard Sperl, der auch das neue Logo der Neudörfler Feuerwehr entworfen hat. „Da unser bisheriges Logo schon etwas in die Jahre gekommen war, dachten wir, es wird Zeit, ein neues zu gestalten. Der Entwurf war sehr zeitaufwendig, aber die Arbeit hat sich mehr als ausgezahlt“, lobt Schmid die kreative Arbeit seines Kollegen.
Angebote zur Fortbildung werden gerne angenommen
Damit die Neudörfler Feuerwehr auch weiterhin den Schutz der Bevölkerung auf höchstem professionellen Niveau aufrecht erhalten kann, wird natürlich auch ständig an der Weiter- und Fortbildung gearbeitet. Jeden Montagabend, sofern das während der Pandemie möglich ist, gibt es Schulungs- und Ausbildungsstunden im Feuerwehrhaus.
Daneben haben auch viele Florianis während der Pandemie die Möglichkeit genutzt, sich über Online-Fortbildungsangebote der Landesfeuerwehrschule weiterzubilden. Darüber ist Schmid ebenfalls besonders stolz. „Denn wie bei allem gilt auch bei der Feuerwehr: Übung macht den Meister.“