Neue Impulse oder alte Häuser?
Um ein altbekanntes Konflikt-Thema gehen derzeit auch in Pöttelsdorf die Wogen hoch: Das neue Gemeindezentrum soll auf einem zentralen Areal im Ortskern errichtet werden – auf dem seit dem 19. Jahrhundert jedoch das sogenannte Jakobhaus steht.
Die eine Seite will das Gebäude- Ensemble unbedingt erhalten, da es aus Sicht traditioneller bäuerlicher Architektur als immens wertvoll angesehen wird. Auf der anderen Seite stehen die Gemeindeverantwortlichen, die nicht zuletzt aufgrund der Corona-Krise im Sinne der Bevölkerung aufs Geld schauen müssen: Ein Abriss und Neubau ist um einiges billiger.
Die Gemeinde sitzt in diesem Fall auf dem längeren Ast, hält sie sich doch auch an die Gesetze: Das Jakobhaus steht nämlich nicht unter Denkmalschutz. Engagierte Bürgerinnen und Bürger und die zuständigen Stellen wollen sich zugleich um mehr Bedacht bei derartigen Entscheidungen bemühen; die Gemeinde hätte auch eine gewisse „Vorbildwirkung“, meint etwa Landeskonservator Peter Adam. Um solche historischen Gebäude auch in Zukunft zu erhalten und Streitfälle auszuschließen, wäre es durchaus zielführend, das Gesetz in diesem Bereich zu novellieren.