Trauer um Friederike „Fritzi“ Lorenz-Hartl

Erstellt am 27. Mai 2021 | 11:05
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Tischlerhöhe. Friederike „Fritzi“ Lorenz-Hartl mit ihrer Skulptur „7“ Himmel und Erde.
Foto: zVg, zVg
Die Künstlerin und Kunsterzieherin, die bis zum Schluß voller Pläne war, verstarb am 14. Mai 91-jährig.
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Die Mattersburger Künstlerin Friederike „Fritzi“ Lorenz-Hartl legte am 14. Mai ihre Rohrfeder für immer aus der Hand. Die 91-Jährige war bis zum Schluss voller Tatendrang, denn Stillstand war ein Fremdwort für sie. Das Motto, das sie durch all die Jahre ihrer künstlerischen Tätigkeit begleitete, lautete: „Für mich bedarf Linie und Farbe einer Harmonie, der Rhythmus eines Lebensstils: Ästhetik – ein Bedürfnis. Die Erinnerung zwingt mich, was zu tun“. So ist es nicht verwunderlich, dass sie noch Ende des Vorjahres einen Bildband über ihr Leben und ihre Werke mit dem Titel „Hallo“ publizierte und noch heuer eine Chronik mit vielerlei Zeitungsausschnitten herausbrachte.

Starker Charakter und großer Lebenswille

„Ihr Lebenswille und vor allem ihr starker Charakter zeichneten meine Mutter aus“, so Tochter Regina Haider-Lorenz. „Sie hat in der Nacht gearbeitet, um tagsüber für meine Schwester Romana und mich da sein zu können“, fährt sie fort. „Fritzi“ Lorenz-Hartl absolvierte ein Studium an der Kunst- und Modeschule Hetzendorf. Sie eignete sich vielseitige künstlerische Techniken wie Grafik, Kunsthandwerk oder Malerei an. Ihre Schwerpunkte legte sie auf Rohrfederzeichnungen, Monotypien und Aquarelle sowie Email und Batik. Am Wiener Gymnasium in der Billrothstraße unterrichtete sie Kunsterziehung, ehe sie als Lehrerin für Bildnerische und Werkerziehung ans Gymnasium Mattersburg wechselte.

Als Zeichen der innigen Verbundenheit zu ihrem Heimatort Mattersburg schenkte sie der Stadtgemeinde die Skulptur „Zeit“. Auf der Tischlerhöhe fand die Skulptur „7“ Himmel und Erde ihren Platz und in ihrem schön gestalteten Ateliergarten in der Siedlungsgasse die Skulptur „80“ Kugelimpressionen. Zeit ihres Lebens setzte sie sich für ein Museum in der Bezirkshauptstadt ein.

Ihr Begräbnis am 21. Mai war so bunt schillernd wie „Fritzi“ Lorenz-Hartl selbst. Sie wurde mit einem Liszt-Stück der Kutrowatz-Brüder, die sie sehr verehrte, sowie mit Musik von Glenn Miller verabschiedet. Und das Lied „Sag zum Abschied leise Servus“ durfte natürlich am Grab auch nicht fehlen. „Unserer Mutter hätt‘ ihr Begräbnis bestimmt gefallen“, ist Regina Haider-Lorenz überzeugt.

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