Aydin-Kebab: Seit 20 Jahren in Mattersburg. Vor 20 Jahren eröffnete Mehmet Aydin in der Michael Kochstraße sein Lokal und ist in Mattersburg somit der „längstdienende“ Kebab-Stand Betreiber.

Von Richard Vogler. Erstellt am 16. März 2023 (18:00)
Mehmet Aydin Kebab
Ab 10 Uhr, an sechs Tagen die Woche, empfangen Emel und Mehmet Aydin die Kunden.
BVZ, Richard Vogler

Der Kebab ist vom österreischischen Speiseplan nicht mehr wegzudenken und der „längstdienende“ Mattersburger Kebabstand-Betreiber ist Mehmet Aydin in der Michael Kochstraße, seit mittlerweile 20 Jahren ist er vor Ort.

Aydin ist rund 100 Kilometer von Antalya entfernt aufgewachsen. „Ich bin wegen der Arbeit zu Weihnachten im Jahre 1989 von der Türkei nach Österreich gekommen. Zuerst habe ich bei der Firma Semperit, dann bei der Firma Stangl in Pöttsching gearbeitet“, berichet der 57-Jährige, wobei er eigentlich schon immer im Sinn hatte, in der Gastro-Branche zu arbeiten, zumal er in der Türkei die Hotelfachschule absolviert hatte. Aydin wird als erster Kebab-Stand-Betreiber in Mattersburg bezeichnet, diesen Irrtum klärt er auf: „In der Kochstraße hatte jemand bereits vor mir einen Kebab-Stand, er hat jedoch bald zugesperrt. Ich habe die Chance ergriffen und dann meinen eigenen Kebab-Stand eröffnet“, erzählt Aydin.

Wir sind jetzt mittlerweile 20 Jahre hier, wir haben viele Stammkunden und es sind auch Freundschaften entstanden. Emell Aydin

Der Start gestaltete sich schwierig, aber bald war der Umsatz so wie erwartet. „Wir sind jetzt mittlerweile 20 Jahre hier und haben viele Stammkunden, und es sind auch Freundschaften entstanden. Wenn jemand einige Wochen nicht kommt, dann macht man sich Sorgen. Man fragt bei Bekannten nach, was los ist und man ist dann erleichtert, wenn man erfährt, dass es ihm gut geht“, berichtet Ehefrau Emel Aydin.

Erst vor drei Jahren einen Ruhetag eingeführt

Einmal wöchentlich werden die Kebab-Spieße angeliefert und im Kühlhaus gelagert. Um 10 Uhr aufgesperrt, viele Jahre hatte er sieben Tage die Woche geöffnet, vor drei Jahren führte er am Sonntag einen Ruhetag ein. Sein Erfolgsgeheimnis erläutert er wie folgt: „Wir bereiten unsere Speisen so zu, als ob wir für uns selbst kochen würden, der Kunde ist der Chef. Den Teig und die Sauce machen wir selber“, berichtet Emel Aydin, um weiter auszuführen: „Natürlich kann es auch einmal vorkommen, dass es nicht so schmeckt wie gewohnt. Da sind wir natürlich dankbar für Rückmeldungen. Wir sind auch nur Menschen und machen Fehler.“

Die Teuerungswelle macht auch Mehmet Aydin zu schaffen. „Wir haben zu Beginn für einen Kebab 2,50 Euro verlangt, vor einigen Monaten mussten wir von 4 auf 4,50 Euro erhöhen. Alles wird teurer. Es ist noch nicht allzulange her, da hat ein Kilo Fleisch 3,50 oder 4 Euro im Einkauf gekostet. Nun verlangt der Lieferant 6 Euro. Er hat gemeint, dass auch wir den Preis für einen Kebab noch einmal erhöhen sollen. Ich habe mit ihm gestritten und ihm gesagt, dass so was nicht geht. Wir möchten auch auf unsere Kunden schauen und so lange es nur irgendwie möglich ist, den aktuellen Preis beibehalten. Bei einer vierköpfigen Familie würde eine weitere Erhöhung um 50 Cent für sie sehr teuer kommen.“

Die Michael Kochstraße ist von der Firma Pingitzer bis zur ehemaligen Volksbank aufgrund von Sanierungsarbeiten der Wasserleitungen gesperrt. „Wir merken dies stark, wir haben nur die Hälfte der Kunden, die wir normal haben“, so Mehmet Aydin.