Zwei Fahrzeuge für die Feuerwehr Neudörfl

Erstellt am 11. April 2022 | 04:05
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Dieses 33 Jahre alte Löschfahrzeug soll Mitte nächsten Jahres durch ein neues ersetzt werden.
Foto: zVg
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Mitte nächsten Jahres wird die Freiwillige Feuerwehr Neudörfl mit zwei neuen Fahrzeugen ausgestattet werden. Der Beschluss für die Anschaffung eines RLFA 2000/200 und eines VF-Krans/WLF, wie die Fahrzeuge in der offiziellen Bezeichnung heißen, wurde bereits jetzt einstimmig im Gemeinderat gefasst.

Hinter den verklausulierten Begriffen steckt ein Rüstlöschfahrzeug und ein Kranfahrzeug, erklärt Kommandant Peter Schmid: „Das erste wird hauptsächlich für technische Einsätze wie Verkehrsunfälle oder Unwettereinsätze herangezogen. Das zweite wird vor allem bei Fahrzeugbergungen benötigt.“

Die Kosten der beiden Fahrzeuge betragen 860.000 Euro, die zum Teil vom Land Burgenland, der Gemeinde Neudörfl und der Feuerwehr selbst finanziert werden. „Den Großteil trägt jedoch die Marktgemeinde Neudörfl“, berichtet Schmid. Die Fahrzeuge, die jetzt noch im Einsatz sind, sind bereits 33 Jahre alt und sollen, sobald die neuen (Mitte nächsten Jahres) geliefert werden, verkauft werden.

Die Anschaffung von Fahrzeugen und Gerätschaften wurde, so erklärt Bürgermeister Dieter Posch, der in seiner Funktion als Bürgermeister gleichzeitig auch Chef der örtlichen Feuerwehr ist, in Neudörfl vor Kurzem auf eine noch höhere sachliche Ebene gehoben. „Manchmal, zum Glück nicht in Neudörfl, geht der Frage nach der Notwendigkeit neuer Fahrzeuge oder Geräte ein Gerangel zwischen Bürgermeistern und Feuerwehren voraus. Teilweise werden dann vor Wahlen solche Ankäufe als Wahlzuckerl getätigt. Das ist nicht immer sachlich. Deswegen haben wir in Neudörfl eine Liste erstellt, aus der wir entnehmen können, wann ungefähr welches Fahrzeug durch ein neues ersetzt werden muss. Also eine komplette Analyse des Fuhrparks mit einem mittelfristigen Plan.“

Diese Auflistung wurde von Gerätewart Christian Jandl erstellt. „Der Gemeindevorstand gemeinsam mit dem Kommando hat sich diese Liste angesehen und befunden, dass ihr Inhalt stichhaltig ist“, erklärt Posch. Über die nächsten zehn Jahre, so Kommandant Schmid habe man somit einen sehr guten Überblick über Reparaturkosten oder Neuanschaffungen, die zu erwarten sind.

Neudörfl höchste Risikostufe im Bezirk.

Zudem ging dem Beschaffungsprozess eine Risikoanalyse des Landesfeuerwehrverbands Burgenland voraus. „Anhand dieser Berechnung wird dargestellt, welche Einsatzrisiken für die jeweiligen Gemeinden bzw. Städte bestehen“, erklärt Schmid. Diese Analyse kam zu dem Ergebnis, dass die Marktgemeinde Neudörfl – neben der Stadt Mattersburg – die risikoreichste Gemeinde im Bezirk ist, was durch die viele Industrie, den Schnellstraßenabschnitt, die Eisenbahnanbindung sowie Schulen, Pflegeeinrichtungen und Wohnanlagen zustande kommt. „Deshalb sehen wir es umso mehr als unsere Pflicht an, uns ausbildungs- und fahrzeugtechnisch stets weiterzuentwickeln – zum Schutz unserer Bevölkerung!“, so Schmid.

Preise würden in den nächsten Monaten steigen

Der Ankauf wird durch die Bundesbeschaffungsagentur getätigt. „Damit ersparen wir uns das gesamte Ausschreibungsprozedere“, so Posch. „Uns wurde mitgeteilt, dass der jetzige Preis wohl nur noch für kurze Zeit gültig sein wird und in zwei Monaten die Preise neu verhandelt werden und es dann teurer sein könnte. Darum haben wir den Beschluss schon jetzt dingfest gemacht und ihn nicht auf die lange Bank geschoben, was der Gemeinde erfahrungsgemäß 20 bis 30 Prozent sparen wird.“

Der Bürgermeister schätzt die Akzeptanz unter der Neudörfler Bevölkerung bei so einem Einkauf, der mit hohen Kosten verbunden ist, als grundsätzlich sehr hoch ein. „Im Notfall, wenn die Feuerwehr kommen muss, wird jeder froh sein, dass die Pumpe den nötigen Druck erzeugen kann, um das Feuer zu löschen.“

Kommandant Peter Schmid möchte sich abschließend bedanken, „bei den Feuerwehrbeiräten, den Gemeinderäten, welche diese Anschaffung einstimmig beschlossen haben und unserer Gemeinde mit Bürgermeister Dieter Posch, welche immer ein offenes Ohr für unsere Feuerwehr hat. Ein besonderer Dank gilt auch unserem Zugskommandanten Philipp Lenzinger, der den Großteil dieses Projekts zur Beschaffung dieser Fahrzeuge in die Hand genommen hat.“