Als Einsatzleiter der „SRK“: Robert Galler ist zurück

Die BVZ berichtete bereits von der geplanten Installierung der Sondereinheit SRK (Schnelle Reaktionskräfte) im Obergeschoß des Vereinshauses im Mattersburger Pappelstadion. Ende August gab es diesbezüglich den Gemeinderatsbeschluss (die Stadtgemeinde ist bekanntlich Besitzer des Stadions), am Freitag der Vorwoche wurden im Rahmen einer Pressekonferenz die Details vorgestellt. Für den Leiter der SRK, Robert Galler, heißt es „Zurück zu den Wurzeln“. Der 57-Jährige stammt aus der Steiermark. Einhergehend mit seinem beruflichen Wechsel ins Burgenland – damals noch bei der Gendarmerie – verlegte er auch seinen Wohnsitz nach Forchtenstein.
In der Landespolizei war er zunächst unter anderem stellvertretender Verkehrskommandant, ehe er ab 1994 20 Jahre als Bezirkspolizeikommandant fungierte. Seit 2014 versieht er seinen Dienst wieder im Landespolizeikommando. „Ich bin nach wie vor Kommandant der Einsatzeinheit im Landespolizeikommando. Die SRK, bei der ich ebenfalls die Leitung inne habe, ist der Einsatzeinheit untergeordnet“, berichtet Galler. Zum Standort hat Galler einen besonderen Bezug – er kickte ab 1989 rund drei Jahre beim SV Mattersburg, feierte mit dem Verein den Meistertitel in der 2. Liga Mitte. „Natürlich erinnere ich mich an die Zeiten, als ich im ‚alten‘ Pappelstadion gekickt habe, gerne zurück. Aktuell sehe ich die Situation pragmatisch. Der Standort für die SRK in Mattersburg ist ideal“, so Galler, der in den nächsten Wochen in Mattersburg öfters auch vor Ort sein wird, bis „sich die Sache eingespielt hat.“ Die SRK startete am 1. September vorerst mit einem eingeschränkten Dienstbetrieb, nämlich mit einer Gruppe der Bereitschaftseinheit, die aus neun Polizisten besteht. Es sei „eine große Herausforderung“ gewesen, die neue Einheit, die aus der Schnellen Interventionsgruppe (SIG) und der Bereitschaftseinheit (BE) besteht, in relativ kurzer Zeit auf die Beine zu stellen, meinte Galler. Erschwert habe das Ganze die Lage an der burgenländisch-ungarischen Grenze. Weil dort die Aufgriffe steigen, sei das Personal verstärkt im Grenzeinsatz.
Die Unterkunft ist deshalb auch eher eine provisorische, die SRK hat sich zunächst für drei Jahre eingemietet. Auf Dauer werde das aber keine Lösung sein, auch weil der Nachfolgeverein des SV Mattersburg das Stadion wieder als Spielstätte nutzen will. „Natürlich sind wir da nicht im Weg“, betonte Galler. Mattersburg sei aber ein guter Standort, um das ganze Burgenland in relativ kurzer Zeit abdecken zu können.
Die SIG wird aus zwei Gruppen bestehen, die im Streifendienst den gesamten Tag über im Burgenland unterwegs sein werden. Sie sollen „die Lücke zwischen Einsatzstreifen und der Cobra“ schließen, sagte Galler. Sie werden gefährliche Einsätze, wie etwa Festnahmen von als gewaltbereit bekannten Personen, übernehmen bzw. die Kollegen unterstützen, „wenn irgendwo der Hut brennt“, betonte Emmerich Szabo, stellvertretender Leiter der Einsatzeinheit. Am 1. November wird mit einer ersten Streife begonnen. Danach werde weiter ausgebaut.
Die BE besteht aus drei Gruppen, das Personal dafür soll durch Rotationen rekrutiert werden. Sie steht etwa für Suchaktionen oder Fahndungen bereit, werde aber auch je nach Bedarf an Hotspots, bei Menschenansammlungen oder Schwerpunktaktionen eingesetzt.