NEOS: Kritik an der Entwicklung der Mattersburger Innenstadt

Vor rund einem Jahr hat NEOS-Bezirkssprecher Robert Strnad bei einem Gespräch mit Bürgermeisterin Claudia Schlager sein Mobilitäts- und Innenstadtkonzept für Mattersburg vorgestellt.

Die Umgestaltung der Innenstadt sieht er als Chance zur Belebung und Attraktivierung des Kerns von Mattersburg. „Viel ist seither leider nicht passiert. Die angekündigte Schließung der Wagner Filiale in der Michael-Koch-Straße ist nur das letzte Glied in einer langen Kette von Betriebsauflösungen in der Innenstadt. Diese verwaist nun schon bald seit 15 Jahren - ohne, dass die Stadtverwaltung irgendwelche wirksamen Maßnahmen dagegensetzt“, erläutertder Mattersburger Robert Strnad, der einmal mehr darauf pocht, Neuansiedelungen in der Innenstadt, ähnlich wie es Eisenstadt bereits erfolgreich umgesetzt hat, zu fördern.
Weiters fordert NEOS Burgenland einen Einstiegsprozess sowohl für neue Unternehmen, als auch für solche, die bereits seit Jahren in Mattersburg angesiedelt sind. Dabei sollen Unternehmen alle für sie wichtigen Informationen erhalten. „Für mich ist die Vereinfachung unnötig komplizierter Prozesse ein großes Anliegen. Wir müssen es den Wirtschaftstreibenden nicht schwieriger machen, als es ist. Information muss für alle leicht zugänglich sein“, so der Bezirkssprecher.
Er sei immer noch davon überzeugt, dass die Innenstadt zum Wohnzimmer der Stadt werden könne, meine aber, dass es nun Zeit für die Umsetzung sei, sonst drohe bald die nächste Schließung.
Heuer erste Maßnahmen für die Neugestaltung der Innenstadt.
Dies will Ortschefin Claudia Schlager nicht so auf sich sitzen lassen. „Wenn man sich wirklich ernsthaft mit dem Thema beschäftigen würde und nicht nur politisches Kleingeld machen will, muss einem klar sein, dass es so ein umfangreiches Projekt wie die Innenstadtgestaltung viele zeitintensive Komponenten voraussetzt - angefangen von der Ideenfindung, der Einbindung von Bürgern, Gewerbetreibenden sowie Fachleuten mittels mehrerer Befragungen und Foren, der Planung bis hin zu den ebenfalls notwendigen Ausschreibungen, Beschlüssen, Auftragsvergaben etc. Wir sind mitten in einem umfassenden und weitreichenden Entwicklungsprozess, der gut überlegt sein will und einfach die dazu notwendige Zeit in Anspruch nimmt“, erläutert Schlager, die auf die nächsten Schritte verweist: „Noch heuer wird mit der Neugestaltung des Brunnenplatzes und der Passage beim Schnitzelhaus begonnen. Der Startschuss für die grüne Lunge zwischen Michael Koch Straße und Veranstaltungsplatz fällt ebenfalls noch in diesem Jahr.“

Was die Unterstützung der Wirtschaftstreibenden angeht, gibt es laut Schlger von Seiten der Stadtgemeinde seit Jahren eine ganze Reihe an Fördermaßnahmen, wie etwa diverse finanzielle Subventionen, die Förderobergrenze beträgt hier 75.000 Euro. „Was die Förderung der Innenstadtwirtschaft angeht setzen wir hier auf die drei Säulen „Arbeitsplatzschaffung/Geschäftslokalleerstand verhindern/Investitionen tätigen. Gefördert wird unter anderem die Schaffung von Arbeitsplätzen schon ab einem Dienstnehmer. Für Unternehmen außerhalb der Innenstadt gilt die Subvention für Neuansiedlung und Erweiterung von Unternehmen mit einer Mindestgröße von 5 Dienstnehmern. Ebenfalls gefördert wird die Wiederbelegen von bestehenden Geschäftslokalen. Wer etwa leerstehende Flächen im Stadtkern nutzt kann mit einer finanziellen Unterstützung rechnen. Investitionen die Dienstleistungs- und Handelsbetrieben tätigen können ebenfalls subventioniert werden.“
Stolz ist Schlager auch auf den„Mattersburg Zehner“, der als eigene Einkaufswährung speziell für die Innenstadtunternehmer ins Leben gerufen wurde. „Ebenfalls am Herzen liegt uns natürlich die Lehrlingsförderung – hier wird die Schaffung und Erhaltung von Lehrlingsarbeitsplätzen finanziell unterstützt. Wie so ein Gesamtpaket aussehen kann zeigte sich auch an einem Praxisbeispiel bei der letzten Gemeinderatsitzung. Ein Innenstadtunternehmen erhält aktuell aus diesem Förderkatalog rund 3900 Euro für die Wiederbelegung eines bestehenden Geschäftslokals, die Ausstattung des Betriebs und Arbeitsplatzschaffung für das heurige Jahr. Das alles sind spezielle Maßnahmen, die zusammen mit einigen anderen wichtigen Schritte - wie etwa die neue Innenstadtgestaltung - als Folge nicht nur eine Belebung des Mattersburger Stadtkerns mit sich bringen, sondern auch junge Menschen zur Gründung von Unternehmen animieren sollen“, so Schlager, um weiter auszuführen: „Diesen von uns geschaffenen und transparenten Maßnahmenkatalog und alle anderen Förderungen findet man auch - für alle öffentlich einsehbar auf unserer Homepage, die sich – wenn wir schon beim Thema Entwicklung sind – auch mitten im Erneuerungsprozess befindet und viele neue Benefits und online Servicestellen für die Bürger bringen wird.“