Murnberger gibt die „Goldene Erdbeere“ ab

Erstellt am 05. Oktober 2011 | 08:31
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Foto: NOEN
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„NESTBESCHMUTZER“ /  Regisseur wollte die Auszeichnung nach der Verunglimpfung in einem Beilagenblatt nicht mehr haben.
VON HELGA OSTERMAYER

WIESEN / Am Montagvormittag gab Starregisseur Wolfgang Murnberger seine Auszeichnung die „Goldene Erdbeere“ an die Marktgemeinde Wiesen zurück. „Ich will mich nicht als Nestbeschmutzer beschimpfen lassen“, begründet der Filmemacher seine Handlungsweise.

Zur Vorgeschichte: Schon seit Wochen macht in der Erdbeergemeinde eine Unterschriftenliste die Runde, auf der man sich gegen den geplanten Standort des neuen Feuerwehrhauses auf dem zentral gelegenen Grundstück des „Alten Forsthauses“ ausspricht. Einer der Initiatoren dieser Bewegung ist Wolfgang Murberger, dessen Mutter unmittelbare Anrainerin ist.

„Auf einem Beilagenblatt der Gemeindezeitung, das an alle Haushalte ging, stand für uns Initiatoren die Bezeichnung ’Nestbeschmutzer’ zu lesen, zwar ohne Namen, aber in unserer Gemeinde wissen alle, wer gemeint ist“, ärgert sich Murnberger. „Wäre mein Name darauf gestanden, dann hätte ich geklagt“, fährt er fort. Als der Regisseur vor etwa 14 Tagen sein Stammlokal, das Gasthaus Bogner (Jazz Pub), aufsuchte, sei er, zwar augenzwinkernd, aber doch von den Anwesenden mit „Servus, du Nestbeschmutzer“ begrüßt worden.

„Als ein so Genannter will ich die ’Goldene Erdbeere‘ nicht mehr haben“, so der Regisseur, der explizit betont, dass sich diese Aktion nicht gegen die Wiesener Bevölkerung oder gegen die Wiesener Erdbeeren, sondern einzig und allein gegen die Verfasser dieses, laut seiner Aussage, Propagandablattes, richtet.

„Ich habe an Bürgermeister Weghofer einen eingeschriebenen Brief geschickt, in dem ich ihn um Entschuldigung und Richtigstellung ersucht habe, dafür habe ich ihm drei Wochen Zeit eingeräumt. Bis heute ist jedoch nichts dergleichen geschehen“, weiß Murnberger.

Bei der Zurücklegung am Montag war Bürgermeister Matthias Weghofer nicht zugegen, weshalb der Regisseur die Auszeichnung beim Gemeindeamt abgab.

Murnberger bekam für seine  Filme die Auszeichnung

 

Die „Goldene Erdbeere“ bekam Wolfgang Murnberger bereits in den 90er-Jahren von der Gemeinde Wiesen verliehen, als er die ersten Preise für seine Filme erhielt. „Ich wurde als gebürtiger Wieser mit der ’Goldenen Erdbeere’ für Verdienste um die Marktgemeinde und dafür, dass die Gemeinde durch meine Arbeit auch in den Medien präsent ist, geehrt, berichtet der nun in Pitten lebende Regisseur, der sich aber häufig in Wiesen bei seiner Mutter aufhält.

Bürgermeister steht hinter  dem neuen Standort

 

Bürgermeister Matthias Weghofer zeigt sich unbeeindruckt: „Es ist jedermanns persönliche Entscheidung, diese Auszeichnung zurückzugeben. Wir haben in Wiesen außerdem noch genug andere, die mit der ’Goldenen Erdbeere‘ geehrt wurden.“

Der Bürgermeister steht hundertprozentig hinter der Feuerwehr und dem Standort des neuen Feuerwehrhauses: „Die letzten Einsätze haben gezeigt, wie wichtig es ist, dass die Feuerwehr von einem zentralen Standort ausrücken kann und in kurzer Zeit am Einsatzort ist.“ Er fährt fort: „40 Mann aus Wiesen waren beispielsweise binnen weniger Minuten beim Großbrand in Mattersburg vor Ort im Einsatz. Man muss froh sein, dass man Leute findet, die eine solche Arbeit auf sich nehmen!“

Bürgermeister Matthias Weghofer steht hundertprozentig zur Wehr und zu dem neuen Standort.

Regisseur Wolfgang Murnberger will sich nicht als „Nestbeschmutzer“ beschimpfen lassen.

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