Industriellenvereinigung bekommt neue Vizepräsidentin

Erstellt am 05. Dezember 2020 | 04:34
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Die neu ins Präsidium der Industriellenvereinigung Burgenland gewählte Geschäftsführerin Heidi Adelwöhrer will sich auf die Themen Ausbildung, Bildung, Lehre und Personal konzentrieren.
Foto: IV Burgenland
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Heidi Adelwöhrer, CEO des Neudörfler Unternehmens „Neudoerfler Office Systems“ wurde zur neuen Vizepräsidentin der Industriellenvereinigung (IV) Burgenland gewählt.

Zu einem Wechsel kam es kürzlich im Präsidium der Industriellenvereinigung (IV) Burgenland. Heidi Adelwöhrer, CEO des Neudörfler Büromöbelherstellers „Neudoerfler Office Systems“, übernahm von Nina Katzbeck die Position als Vizepräsidentin. Adelwöhrer, die seit November 2018 auch bereits im Vorstand der IV Burgenland vertreten ist, will sich in ihrer Arbeit – die sie ehrenamtlich ausüben wird, wie auch alle ihre Kolleginnen und Kollegen im IV-Präsidium und -Vorstand – auf die Themen Ausbildung, Bildung, Lehre und Personal fokussieren.

„Vor allem die Bekämpfung des Fachkräftemangels und die Attraktivierung der Lehre sind wichtige Anliegen für mich“, sagt Adelwöhrer. „Wenn die Lehre einen besseren Stellenwert in der Gesellschaft erlangt und für junge Menschen nicht nur als Plan B gesehen wird, wenn es mit der Schule nicht klappt, hilft uns das auch, ausreichend qualifizierte Fachkräfte für die Zukunft auszubilden.“ Die burgenländische Industrie suche händeringend nach geeigneten Lehrlingen, den Fachkräften von morgen. Deshalb sei ihr dieses Thema ein ganz besonderes Anliegen. Absolventinnen und Absolventen einer Lehre stehen heutzutage – das ist bereits eine attraktive Errungenschaft – mehrere Wege offen als das noch früher der Fall war: nicht nur eine Karriere im Ausbildungsbetrieb, sondern auch Matura und ein weiterführendes Studium.

Um die Lehrlingsausbildung noch ein Stück weit attraktiver zu gestalten, wünscht sich Adelwöhrer auch mehr räumliche Flexibilität. „Wenn jemand an der Ländergrenze zu Niederösterreich oder zur Steiermark wohnt oder arbeitet, sollte es auch möglich sein, die Berufsschule im benachbarten Bundesland zu besuchen, um so Ausbildung und Beruf besser vereinen zu können.“

Auch auf Bildung, so zum Beispiel auf das Fachhochschulangebot, will Adelwöhrer verstärkt den Fokus legen. „Besonders in den Bereichen Technik, IT und Naturwissenschaft fehlt schon lange qualifiziertes Personal. Hier bestehen jedoch attraktive Job- und Ausbildungschancen.“ Die Industrie habe deshalb ein großes Interesse an umfassenden Bildungsmöglichkeiten im Burgenland. „Das ist der Schlüssel für die Zukunft, in der uns vielfältige Themen beschäftigen werden. So ist zum Beispiel auch der Klimawandel nur durch neue Technologien bewältigbar. Dafür braucht es geeignetes Personal.“

Digitalisierung muss weiter forciert werden

Eine Lehre, die laut Adelwöhrer aus den Monaten der Corona-Pandemie gezogen werden könne, lautet: Digitalisierung ist wichtig und muss weiter vorangetrieben werden. „Von einem Moment auf den anderen waren nicht nur Unternehmen mit Home-Office, sondern auch Schulen und Hochschulen mit Heimunterricht konfrontiert. Das hat nochmal umso mehr gezeigt, wie wichtig es ist, in der Arbeitswelt und im Bildungsbereich die Voraussetzungen für digitales Arbeiten und Lernen zu schaffen.“

Das Unternehmen „Neudoerfler“, das sie gemeinsam mit Bernhardt Kronnerwetter leitet, und die Büromöbelindustrie generell sind von der Corona-Krise wirtschaftlich ebenfalls nicht verschont geblieben. „Auch wir waren in Kurzarbeit und arbeiten in manchen Bereichen noch teilweise mit verkürzter Arbeitszeit.“ Wie sich diese Branche in der nächsten Zeit entwickeln wird, sei noch nicht absehbar. Allerdings konnte beobachtet werden, dass durch den teilweisen Wechsel von Büro zu Home-Office, einige ihren Arbeitsbereich zu Hause neu eingerichtet haben und dabei vermehrt Wert auf ergonomische Möbel gelegt wurde, mit denen sie bereits in von Neudoerfler eingerichteten Büros gute Erfahrung gemacht haben. Große Stärke des Unternehmens ist es, maßgeschneiderte Möbel „Made in Austria“ in Serienfertigung zu produzieren. Dabei wird auf nachhaltige Forstwirtschaft und auf die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern geachtet.

Im Stammsitz Neudörfl sowie in zehn Schauräumen in Österreich, Deutschland, Ungarn und der Slowakei und bei der deutschen Tochterfirma Planmöbel sind etwas weniger als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Adelwöhrer ist seit 2018 CEO des 1946 gegründeten Unternehmens. Die gebürtige Wienerin lebt derzeit im Industrieviertel in Niederösterreich. „Neudörfl habe ich aber als Arbeitsort sehr lieb gewonnen.“

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