Erfolglose Ausschreibung: Kassenarzt gesucht!

Der Schattendorfer Allgemeinmediziner und Kassenarzt Werner Karner geht mit 31. Dezember dieses Jahres in Pension. Bereits zum zweiten Mal wurde die Kassenstelle ausgeschrieben und auch bei der zweiten Ausschreibung, bei der die Frist vor Kurzem abgelaufen ist, gab es keinen Bewerber.
Dass sich die Suche nach Kassenärzten wirklich schwierig gestaltet, verdeutlicht die Tatsache, dass sich auch für weitere ausgeschriebene Stellen in Frauenkirchen (Allgemeinmedizin und Kinderheilkunde), Gattendorf und Weppersdorf (beide Allgemeinmedizin) und Neusiedl am See (Dermatologie) keine Ärzte fanden.
Karner maturierte am Gymnasium Mattersburg, studierte in Wien Medizin, war vier Jahre lang im Krankenhaus Eisenstadt tätig und eröffnete im Jahre 1986 seine Ordination in Schattendorf und ist Gemeindearzt für Loipersbach und Schattendorf.
„Ein sehr hoher Zeitaufwand“
Worin er die Probleme für die Schwierigkeit bei der Nachbesetzung sieht? „Es ist doch ein sehr hoher Zeitaufwand, die Patienten zu betreuen und der bürokratische Aufwand hat in den vergangenen Jahren enorm zugenommen. Alle ein, zwei Jahre wollen sechs oder sieben Organisationen die Ordination überprüfen“, so Karner, um weiter auszuführen: „Im Bereich der Krankenhäuser wurde ein neues Arbeitszeitgesetz geschaffen, das für viele attraktiver ist, als wenn man eine Kassenordination betreibt. Als Kassenarzt hat man zudem noch unternehmerische Pflichten.“
Diese Tage erfolgt die nächste Ausschreibung, wobei die Frist mit Ende Oktober endet. Anzeichen verdichten sich, dass es einen Bewerber geben wird. Sollte es bis Jahresende dennoch nicht klappen, wird die Gemeinde dennoch nicht ohne Arzt dastehen, mit Robert Müller gibt es einen zweiten Allgemeinmediziner mit Kassenvertrag. In der Gemeinde selbst ist man gerade daran, die infrastrukturellen Voraussetzungen zu schaffen. „Wir sind mitten im Bau einer Ordination in der Hauptstraße, wobei sie im kommenden Frühjahr fertig sein wird.“