Mattersburger Gemeinderats-Debatte um Flüchtlinge. Die Aussage von Pregl „Bei Syrer, Afghanen müssen wir aufpassen, Ukrainer aufnehmen“ stieß auf Gegenwind der SPÖ.

Von BVZ Redaktion. Erstellt am 26. November 2022 (05:33)
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Shutterstock/Denis Kuvaev

Bei der letztwöchigen Gemeinderatssitzung griff die „Liste Johann Tschürtz – Vorwärts Mattersburg“ das Flüchtlingsthema auf. Peter Pregl ließ zunächst mit der Aussage von sexuellen Übergriffen und illegalen Migranten aufhorchen, um später auch wieder zu revidieren, dass dies sich nicht auf Mattersburg bezieht.

Für die Bezirkshauptstadt wollte er wissen, ob Zelte für Flüchtlinge in Mattersburg ein Thema sein soll.

„Bei uns gab es keine Anfragen diesbezüglich und überhaupt – Zelte für Flüchtlinge wären nicht in meinem Sinne. Wir sind mit dem Land in Kontakt, wie wir Flüchtlinge unterbringe können. Und das Thema Sicherheit ist nicht Kompetenz der Gemeinde“, antwortete SPÖ-Ortschefin Claudia Schlager. Grün-Gemeinderätin Elisabeth Mendoza warf ein, dass sie „eigentlich noch keine Flüchtlinge in Mattersburg auf den Straßen gesehen“ habe.

Schlager entgegnete, dass „es vor drei Wochen einen Vorfall gegeben hat, bei dem in der Forchtenauerstraße Flüchtlinge aufgegriffen worden sind“.

Die Antwort von Pregl: „Bei Syrer, Afghanen müssen wir aufpassen, die Ukrainer aufnehmen.“

Was wiederum eine Reaktion von SPÖ-Gemeinderat Martin Pöttschacher hervorrief: „Hier im Raum gibt es einen ehemaligen syrischen Flüchtling, der nun Schulsprecher ist.“ Er sprach vom 16-jährigen Hidar Deib, der mit seinen Eltern und seinem Bruder mit der großen Flüchtlingswelle aus dem Jahre 2015 nach Österreich kam und seit einigen Wochen die Anliegen seiner Mitschüler am Mattersburger Gymnasium vertritt.

Einige Tage nach der abgehaltenen Gemeinderatssitzung hielt Bürgermeisterin Claudia Schlager im Gespräch mit der BVZ fest: „Natürlich gibt es eine gewisse Verunsicherung in der Bevölkerung. In Mattersburg sind wir jedoch von einer Situation, wie sie von Peter Pregl dargestellt wurde, weit entfernt. Und alle in einen Topf werfen, das geht einfach nicht.“