Sorge um die Eulen

BEZIRK / Seit einigen Jahren versucht die nunmehr Grüne Gemeinderatsmandatarin Erika Weibl die Umwidmung von sieben Hektar eines Natura-2000-Schutzgebietes in Forchtenstein - Streuobstwiesen zwischen Forchtenstein und Wiesen - in Bauland zu verhindern. Laut Weibl will die Gemeinde mitten in diesem Natura 2000 Gebiet Einfamilienhäuser errichten, obwohl dort die EU-weit streng geschützte Zwergohreule lebt.
Mittwoch dieser Woche wird eine Gemeinderatssitzung abgehalten, in der SPÖ und ÖVP einen Grundsatzbeschluss zur Umwidmung des Gebietes „Mühlgraben“ fassen werden.
Der Forchtensteiner SPÖ-Obmann Josef Strodl sieht alles rechtlich abgedeckt: „Die Naturschutzabteilung der Landesregierung hat vorgeschlagen, dass wir Ersatzflächen zur Verfügung stellen. Somit wäre alles behördlich abgedeckt. Nach der Grundsatzbeschlussfassung werden wir das Projekt der Bevölkerung präsentieren.“
Zur Erklärung: Natura-2000-Gebiete sind EU-rechtlich geschützt. Hier darf nichts gemacht werden, was die Bedingungen für Flora und Fauna verschlechtern würde. „Wir planen seit längerer Zeit, die EU einzuschalten. Unser Problem ist nur, dass man dort erst tätig wird, wenn die ersten Bagger vorfahren. Was hier aber erst zu sehen ist, sind die Ausmessungen der Grundstücke für die spätere Verbauung“, schildert Naturschützerin Weibl die Situation.
„Riki Reismüller ist Naturpark-Obfrau“
Einen Grund für dieses Vorhaben sieht Weibl im Bauplatzproblem in Forchtenstein. „Es gibt zu wenig leistbare Bauplätze. „Für mich ist besonders schlimm, dass Bürgermeisterin Riki Reismüller (SPÖ) Obfrau des Naturparks Rosalia-Kogelberg ist. Ihre Aufgabe sollte es doch sein, diese Gebiete zu erhalten“, empört sich die Grün-Mandatarin.
Die Zwergohreule ist vom Aussterben bedroht und es gibt, laut Weibl, nur zwei Gebiete in Österreich, in denen sie noch ihren Lebensraum hat. Eines dieser Gebiete liegt in Forchtenstein. „Der Vogel braucht die Streuobstwiesen, die im Natura 2000-Schutzgebiet noch erhalten sind“, so die Gemeinderätin.
„Ich kann es nicht glauben, dass ein Teil des Natura 2000-Schutzgebietes in Bauland umgewidmet werden soll. Die Gemeinde hat genügend Baulandreserven, warum soll dann gerade in einem Schutzgebiet umgewidmet werden“, fragt sie.