Bank Austria im Mattersburger Stadtzentrum schließt. Die Mattersburger Filiale wird mit jener in Eisenstadt zusammengelegt. Letzter Tag: 20. Jänner.

Die fortschreitende Digitalisierung bringt Vor- wie auch Nachteile mit sich. Fakt ist, dass der persönlichen Kundenkontakt dadurch weniger wird. Aktuelles Beispiel ist die Mattersburger Filiale der Bank Austria. Am 20. Jänner wird diese geschlossen und mit dem Beratungszentrum in Eisenstadt zusammengelegt.
„Der Trend, Bankgeschäfte vorwiegend digital in Online- und Mobile-Banking statt in der Filiale durchzuführen, hat sich in der Pandemie noch einmal deutlich beschleunigt und das ist eine dauerhafte Entwicklung“, wird vonseiten der Pressestelle festgehalten. Diese Entwicklung sei auch bei älteren Menschen zu beobachten, die Zuwachsraten bei der mobilen digitalen Nutzung von Bankservices seit Anfang 2019 betragen 25 Prozent, auch die Nutzung von Remote-Beratung über Video, Chat und Telefon ist um 30 Prozent gestiegen.
„Wir bieten für alle Kundinnen und Kunden Videoberatung durch den eigenen Kundenbetreuer bequem von zu Hause aus an.“
Bank Austria in einer Ausschreibung
„Wir setzen in unseren Filialen auf Beratung: Als führende Omnichannel-Bank in Österreich verstärken wir unser Serviceangebot auf allen Kanälen, online, mobil, über Video, Telefon und in den Filialen: Wir bieten für alle Kundinnen und Kunden Videoberatung durch den eigenen Kundenbetreuer bequem von zu Hause aus an – jede Bank-Austria-Filiale ist damit auch gleichzeitig eine ‚Online-Filiale‘.“
Positiv zu erwähnen ist, dass jene drei Mitarbeiter, die in Mattersburg beschäftigt sind, auch nach dem 20. Jänner bei der Bank Austria beschäftigt sein werden. Im Burgenland ist Mattersburg der einzige Standort, der mit einem anderem zusammengelegt wird.
„Die Kundenfrequenz in Mattersburg hat während der Corona-Pandemie äußerst stark nachgelassen.“
Nimmt man die burgenländischen Standorte der Bank Austria her, so fällt einem auf, dass es im Neusiedler Bezirk im Umkreis von rund 20 Kilometern vier Filialen der Bank Austria (Andau, Frauenkirchen, Illmitz, Neusiedl am See) gibt. Diese bleiben weiterhin bestehen, was wie folgt begründet wird: „Die Kundenfrequenz in Mattersburg hat während der Corona-Pandemie äußerst stark nachgelassen.“
In der Bezirkshauptstadt verbleiben somit mit der Raiffeisen, der Bank Burgenland, der BKS Bank und der Erste Bank nur mehr vier Kreditinstitute. Vor einigen Jahren sah dies noch anders aus.
Die Volksbank schloss vor sechs, sieben Jahren ihren Mattersburger Standort, die Commerzialbank wurde bekannterweise im Juli 2020 „zugedreht“ und die letzte Bank, die ihre Mattersburger Filiale schloss, war die Bawag: Der Standort in der Judengasse wurde im vergangenen Juni aufgelassen. Auch damals wurde das Kundenverhalten, beschleunigt durch die Covid-19-Pandemie, als Schließungsgrund angegeben.