Stimmen. Angst vor Anzeige / Die für 25. Juli geplante Sommerparty, die jährlich tausende Besucher in die Gemeinde Sigleß lockte, findet nicht statt.

Von Martin Plattensteiner und Michael Kremser. Erstellt am 01. Juli 2015 (05:26)
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NOEN, zVg

Für viele der tausenden Besucher, die sich seit der Gründung vor 15 Jahren der Beachparty „Sless“ alljährlich in die etwas mehr als 1.000 Einwohner zählende Marktgemeinde einfanden, kam die Meldung, über die Absage der mittlerweile legendären Veranstaltung, die für 25. Juli geplant war, auf der Social Media Plattform „Facebook“ ziemlich plötzlich.

Auch in den Bezirken Neusiedl und Eisenstadt gibt es Probleme mit Events:



„Aus organisatorischen Gründen könne das Event im heurigen Jahr nicht stattfinden“, heißt es im offiziellen Statement. „Mehr wollen wir dazu einfach nicht sagen“, so Lukas Bruckschwaiger, Obmann des Burschenvereines in Sigleß und mit einer der Organisatoren. „Heuer findet definitiv keine Beachparty statt“, so Bruckschwaiger weiter.

Gerüchte über eventuelle Anzeigen im Vorfeld der Veranstaltung, wie sie auch schon in Bad Sauerbrunn und Zemendorf bei ähnlichen Veranstaltungen der Fall waren, dementierte der Sigleßer.

BDGA-Obmann: „Anzeige war in Vorbereitung“

Insider berichten aber, dass die verstärkten behördlichen Überprüfungen der Vereinsveranstaltungen, die aktuell im ganzen Lande stattfinden, der Grund für die Absage der seien.

Dies bestätigt auch SPÖ-Vizebürgermeisterin Ulli Kitzinger, die bereits am Samstag von Bruckschwaiger über die Absage in Kenntnis gesetzt wurde. „Mir wurde vom Obmann mitgeteilt, dass die Angst vor etwaigen Anzeigen mitunter der Grund für die Absage war.“

Manfred Mader, Obmann der BDGA (Bündnis der Gastronomie Österreichs), hat bereits zahlreiche Anzeigen gegen diverse Vereinsfestivitäten bei Behörden in letzter Zeit eingebracht und meinte dazu: „Gegen jene in Sigleß war eine in Vorbereitung. Wenn man absagt, ohne dass eine Anzeige eingegangen ist, so muss also was nicht stimmen.“

BVZ.at hatte berichtet:


Stimmen: „Das tut mir im Herzen weh“

„Ich denke, wegen dem neuen Veranstaltungsgesetz und den Auflagen der Behörde, die ja grundsätzlich in Ordnung sind. Wir sollten auch mit meiner Band beim Hoffest in Zemendorf spielen – auch dieses wurde aus demselben Grund abgesagt.“
Dieter Leitgeb

„Dass nicht nur Sless , sondern auch das Flamingofest abgesagt ist, stimmt mich enttäuscht, traurig und nachdenklich zugleich. Da muss etwas unternommen werden, denn was passiert dann mit unserem Dorfleben? Nicht nur dass Heurigen, Gasthäuser, Post und Bank zusperren, „sperren“ nun auch noch die Vereine zu.“
Ruth Ehrenböck

„Ich persönlich finde es nicht so toll, da es stets eine lässige Veranstaltung war. Ich kann leider nichts dagegen tun, aber es regt mich auf, dass die, die solche Regelungen, zwecks Wirtshäusern und Gastronomen bestimmen, sich keine Gedanken darüber machen, wie sie damit dem Dorf und dessen Vereinen schaden!“
Claudio Zentner

„Das tut mir im Herzen weh. Mehr kann ich im Moment nicht sagen.“
Benjamin Bruckschwaiger

„Ich find es schade, dass so ein Fest, das schon hohes Ansehen bekommen hatte, abgesagt werden muss. Für uns ist das ein riesiges Event, zu dem tausende Besucher kommen.“
Philipp Knotzer

„Ich finde es schlimm, dass sich Vereine gezwungen sehen, ihre Feste abzusagen! Für mich sind solche Feste ein wichtiger Bestandteil unserer „Feierkultur!“
Martin Zentner

„Natürlich finde ich das sehr schade, weil die Sless schon eine gewisse Tradition in der Burgenländischen Partyszene hat. Ich würde mich sehr freuen für die Burschen, die sehr viel Herzblut reinfließen lassen, wenn sie trotzdem eine Möglichkeit finden, um die Veranstaltung durchzuführen.“
Arnold Ernst