„Comedians dell‘ Arte“-Macher Werner: Eventmanager als Traumberuf

Die Event- und Veranstaltungsbranche war während den letzten beiden Jahren der Pandemie ohne Zweifel einer der Zweige, die wirtschaftlich am stärksten gelitten haben. Künstler, Veranstalter und diverse Lokalitäten sahen sich durch die Versammlungsverbote in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht.
Elias Werner aus Wiesen kennt diese Sorgen. Zwei Jahre vor Beginn der Pandemie gründete er seine eigene Veranstaltungs-Agentur, „Elias Werner Productions“, die sich auf die Organisation verschiedenster Kunst- und Kulturveranstaltungen fokussiert.
Anfang 2020 wäre er sogar mit seiner Eigenproduktion eines Pippi-Langstrumpf-Musicals durch Österreich getourt. Alles kam aber bekanntlich anders. „Während der Pandemie konnte ich meiner praktischen Arbeit überhaupt nicht nachgehen. Mir blieb dadurch aber mehr Zeit übrig, darüber nachzudenken, welche neuen Projekte ich angehen könnte, sobald die Pandemie vorbei ist.“
Natürlich kommt einem in Zeiten wie diesen oft der Gedanke, einen sicheren und risikofreien Beruf zu wählen. Elias Werner Eventmanager
Seinen Traumberuf an den Nagel zu hängen, kam für ihn zu keinem Zeitpunkt infrage: „Natürlich kommt einem in Zeiten wie diesen oft der Gedanke, einen sicheren und risikofreien Beruf zu wählen. Schlussendlich war ich aber fest entschlossen, meinem Ziel, als Veranstalter Fuß zu fassen, weiter nachzugehen.“
Ganz vorüber ist die Pandemie auch heute noch nicht, allmählich sind aber wieder mehr Veranstaltungen möglich. Und auch Elias Werner meldet sich sogleich mit einem großen Projekt zurück. Für das „Comedians dell‘ Arte – Wiesen lacht, Wiesen staunt“, das zwischen dem 26. Juni und dem 27. August in der Erdbeergemeinde stattfindet, konnte der 21-Jährige einige namhafte Künstler und Künstlerinnen, wie zum Beispiel Gery Seidl, Lisa Eckhart, Gernot Kulis oder den deutschen Comedian Kaya Yanar, aus dem Kabarettfach und der Komikerbranche gewinnen.
Auch wenn sich diese Künstler schon auf allen großen Bühnen im deutschsprachigen Raum etabliert haben, war es gar nicht so schwierig sie für die Wiesen-Festivals (eine weitere große Bühne) zu gewinnen: „Als Veranstalter schreibe ich das Management der Künstler und Künstlerinnen an und frage nach, ob sie Interesse hätten. Schwierig ist es also nicht unbedingt, da das Risiko auchmehr beim Veranstalter als bei den Künstlern liegt.“
Elias Werner ist zudem nicht zufällig in die Event-Branche hineingerutscht, sondern konnte sozusagen von klein auf von den besten lernen. Sein Vater, Wolfgang Werner, war früher Intendant der Festspiele in St. Margarethen und lockte dabei hunderttausende Gäste in den Steinbruch. Davor holte er auch schon Musikgrößen wie Joe Cocker nach Wiesen.
„Ich habe mich schon in jungen Jahren von meinem Vater zu Musik und Schauspiel hinreißen lassen“, erzählt Werner junior. „Mein Vater hat mich immer zu den Veranstaltungen mitgenommen und so bin ich Stück für Stück in diese Branche hineingewachsen.“
Wenn Elias Werner auf seinen Vater angesprochen wird, empfindet er das auch keineswegs als nervend. „Im Gegenteil: Wenn es mal passiert, was ohnehin gar nicht so oft vorkommt, macht es mich stolz.“
Auch für das Comedians dell‘ Arte hat sich Elias Werner, der sein Event-Unternehmen quasi als Ein-Mann-Gesellschaft führt – nur ein freier Mitarbeiter deckt einige Aufgabenbereiche ab – in einigen Punkten guten Rat von seinem Vater geholt: „In manchen Situationen unterstützt er mich mit seiner Erfahrung. Die meisten Sachen bewältige ich aber eigenständig und somit liegt auch die Kabarett-Veranstaltung in meiner eigenen Verantwortung.“
Das Programm steht mittlerweile schon, was auch gut ist, denn derzeit leistet Elias Werner seinen Zivildienst im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt ab. „Da der Zivildienst viel Zeit in Anspruch nimmt, ist eine gute Zeiteinteilung wichtig. An Wochenenden und nach dem Dienst geht das aber schon. Stressiger ist es natürlich. “
Für den beruflichen Erfolg nimmt das Elias Werner aber gern in Kauf: „Ich hoffe auch, dass alle Veranstaltungen diesen Sommer wieder in einer gewissen Normalität stattfinden können, sei es nun für die Veranstalter, die Künstler und vor allem auch für die Besucher.“