Wirbel um Breitspur zwischen Kittsee und Neusiedl

Erstellt am 04. April 2019 | 04:52
Lesezeit: 2 Min
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr
Zug Eisenbahn Schiene Symbolbild
Symbolbild
Foto: Shutterstock.com, J5M
Bürgermeister wehren sich gegen das Projekt Breitspurbahn. Ministerium und ÖBB versuchen zu beruhigen.
Werbung

Seit vergangenen Donnerstag rumort es in den Gemeinden zwischen Kittsee und Bruck/Leitha. An diesem Tag präsentierte ÖBB-Projektleiter Heinz Gschnitzer Gemeindevertretern den aktuellen Stand des Projektes Breitspurbahn.

Laut Koalitionsabkommen soll in der Region ein Umladebahnhof errichtet werden, der die Breitspurbahn aus China (via Russland) ans europäische Schienennetz anschließt. Bei der Erweiterung der Transsibirischen Eisenbahn geht es um eine 400 Kilometer lange Strecke zwischen Kosice und Wien. Ein schneller und durchgängiger Güterverkehr zwischen Asien, Russland und Europa soll entstehen.

Parndorf nicht als Standort für Verladebahnhof

Nach Bekanntwerden des Projektes regnete es Proteste aus Parndorf: Man werde sich gegen einen monströsen Umladebahnhof wehren. FP-Infrastrukturminister Norbert Hofer verkündete darauf, dass der Standort für einen Verladebahnhof für die Verlängerung der Transsibirischen Breitspurbahn in Parndorf nicht mehr in Betracht gezogen werde.

Nun argwöhnen die Gemeindevertreter, Hofer habe einfach gelogen. Denn laut Gschnitzer führe die geplante viergleisige Bahntrasse von Kosice nach Wien jedenfalls „über Kittsee und unterhalb der Donau“. Damit verbunden wäre ein vierspuriger Ausbau des Bahnhofs Bruck, was auch mit der geplanten Hochleitungsstrecke zwischen dem Flughafen und Bruckneudorf zusammenpassen würde. Während SP-Bürgermeister Gerhard Dreiszker versucht, mit den umliegenden Gemeinden eine Allianz zum Widerstand gegen das Projekt aufzubauen, versucht man vonseiten der ÖBB und des Ministeriums zu beruhigen: Derzeit laufe nur eine „strategische Prüfung im Auftrag des Ministeriums“, versichert Gschnitzer. Fix sei derzeit nichts.

Ende des Jahres werde der Bericht im Ministerrat behandelt. Erst nach einer entsprechenden Verordnung seien konkrete Trassenplanungen, Umweltverträglichkeitsprüfungen etc. angesagt.

Weiterlesen nach der Werbung