Aus für Asylwerber?

Nachdem vergangene Woche in der Nacht von Donnerstag auf Freitag neun Asylwerber ihr Quartier im Schloss Königshof verließen ( BVZ.at hatte berichtet, siehe hier und ganz unten), wird krampfhaft nach einer neuen Unterkunft für die Flüchtlinge gesucht.
Bei Polizeieinsatz Sachen gepackt
Die Gründe für den kollektiven Auszug – mittlerweile haben vier weitere Asylwerber den Königshof verlassen – sind widersprüchlich.
Donnerstagabend wurde SP-Bürgermeister Dreiszker (Foto links) telefonisch über eine angebliche Schlägerei im Asylquartier verständigt. Dieser alarmierte um 21.15 Uhr die Polizei Parndorf.
Im Zuge des Polizeieinsatzes packten neun Syrer ihre Sachen, um das seit Monaten bezogene Quartier im Schloss zu verlassen und wurden von Gemeindevertretern in Privatautos ins Kulturzentrum erbse gebracht, wo übers Wochenende eine Notunterkunft eingerichtet wurde.
Für Schlossherrin Sabine Schöller-Lamberty sei der Polizeieinsatz das Übel gewesen. Es habe keine Schlägerei gegeben, sie habe aber „einen Asylwerber aufgefordert, zu gehen“. Die anderen seien aus Solidarität mitgegangen.
Containerdorf als Lösung?
Mittlerweile bahnt sich eine Lösung für die Unterbringung der „geflüchteten“ Flüchtlinge an. Im Containerdorf in der Lagerstraße 1 wäre ursprünglich ohnedies Platz für die Asylwerber aus dem Schloss Königshof vorgesehen gewesen.Laut Gesetz sei es auch möglich, dass die Container schon vor der Begehung durch die Bezirkshauptmannschaft bezogen und eventuelle Änderungen nachträglich vorgenommen werden. Das gilt aber nicht nur für die Asylwerber vom Königshof.
Laut Bürgermeister Dreiszker kommen damit auch die 30 vom Ministerium zugewiesenen Flüchtlinge schon in einer Woche. Schöller-Lamberty überlegt indes, ihr Schloss als Flüchtlingsquartier wieder zu schließen. „Ich wollte helfen. Aber ich hab‘ diese blöde Nachrede nicht nötig“, sagt sie.