Bahnhof Parndorf-Ort: 300 neue Parkplätze

Von einem „guten Tag für die Pendlerinnen und Pendler“ sprach Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ), als er in der Vorwoche mit ÖBB-Infrastruktur-Vorständin Silvia Angelo das finale Übereinkommen zum Bahnausbau präsentierte.
Bis zum Jahr 2027 werden 260 Millionen Euro investiert; 29 Millionen davon werden durch das Land finanziert. Im Zentrum stehen neben Elektrifizierungs-Projekten und zweigleisigem Ausbau auch drei neue „multimodale Verkehrsdrehscheiben“: in Parndorf mit Wien- und Bratislava-Nähe, in Wulkaprodersdorf (Stichwort: in 45 Minuten von Eisenstadt nach Wien) und im steirischen Raum Friedberg (von wo auch das Südburgenland abgedeckt werden soll).
Verschiedene Verkehrsmittel vernetzen
An solchen Drehscheiben sollen viele verschiedene sogenannte „Verkehrsträger“ möglichst gut vernetzt angeboten werden. Zu den Verkehrsträgern zählen Bahn, Bus, Elektromobilitätsangebote, Fahrradwege- und Abstellmöglichkeiten sowie der motorisierte Individualverkehr.
Ausbau der Park & Ride-Anlage
Die ÖBB wird gemäß dem Übereinkommen mit dem Land neben dem Bahnverkehr auch für die Erweiterung der PKW- und Fahrrad-Abstellplätze sowie für die Optimierung der Busanbindung sorgen. Für den Bahnhof Parndorf-Ort heißt das laut ÖBB eine Erweiterung der Park & Ride- und Bike & Ride-Kapazitäten „aus heutiger Sicht um etwa 300 neue PKW-Parkplätze (zusätzlich zu den bestehenden 490 Plätzen) und etwa 40 neue Fahrradabstellplätze.“ Erst 2018/19 wurde der Bahnhof um 14 Millionen Euro modernisiert und die Park & Ride-Anlage erweitert. Der große Umbau blieb nicht ohne Kritik, denn Toilettanlagen waren nicht eingeplant. Auch bei der kommenden Erweiterung werden WCs kein Thema sein, wie die ÖBB auf BVZ-Anfrage wissen lässt: „Die Haltestelle Parndorf Ort ist in erster Linie ein Nahverkehrsbahnhof für Pendlerinnen und Pendler. Die ÖBB bieten ein dichtes Zugangebot (kurze Intervalle), das bedeutet für die Fahrgäste nur kurze Aufenthalte im Bahnhof. Toiletten sind in jedem Nahverkehrszug, der im Bahnhof hält, vorhanden.“ Laut Ausstattungskriterien sei die Errichtung eines WCs am Bahnhof erst ab einer Frequenz von täglich 8.000 Passagieren vorgesehen, Parndorf hat derzeit 2.000-4.000 Fahrgäste pro Tag.
Land und ÖBB betonten im Rahmen des Übereinkommens die gemeinsame Vorgehensweise im Sinne des Regionalverkehrs und des Klimaschutzes. Kritische Stimmen kamen von der ÖVP: Deren Verkehrssprecher Georg Rosner forderte für das Südburgenland „gleichwertige Bahnverbindungen nach Wien“. Ins Detail geht es jetzt erst in den einzelnen Gemeinden, die etwa vom Bahnhof- oder Sicherheits-Ausbau betroffen sind: Nach der Einigung zwischen Bund, Land und ÖBB muss nun auch mit den Kommunen verhandelt werden.