Lokführerinnen gesucht. Im Bahnhofsgebäude von Pamhagen können nun auch weibliche Bahnbedienstete Rast vor dem nächsten Schichtdienst einlegen.

In den vergangenen Monaten wurde das Obergeschoß des Bahnhofgebäudes saniert und adaptiert, sowohl Lokführer als auch Lokführerinnen können nun hier Rast einlegen und die Ruheräume vor Ort nutzen.
Die Lokführer der Region erhalten Unterstützung weiblicher Natur. In die bislang vorherrschende Männerdomäne wagen sich nach und nach die ersten Frauen vor. Im Vorstand der Raaberbahn werden die Entwicklungen dieser Art begrüßt. „Es freut uns, dass endlich auch mehr Frauen Interesse an der Ausbildung zur Lokführerin hegen. Wir versuchen ihnen auf diesem Weg natürlich entgegenzukommen, wie etwa den Schichtbetrieb familienfreundlich zu gestalten und wie eben erst in Pamhagen erfolgt, Ruhequartiere den neuen Gegebenheiten entsprechend zu gestalten“, erzählt Hanna Dellemann, stellvertretende Generaldirektorin der Raab-Oedenburg-Ebenfurter-Eisenbahn AG.

Das Obergeschoß des Quartiers erstrahlt nun in neuem Glanz. Im Rahmen der Umbauarbeiten wurden fünf Schlafräume, eine Gemeinschaftsküche sowie getrennte Sanitäranlagen für Frauen und Männer geschaffen. Bislang wurde der Standort nur von Männern genutzt, da das Team jedoch um eine weibliche Kollegin erweitert wurde, wurde die Neugestaltung unumgänglich. Neusiedler Seebahn und Raaberbahn setzten in Kooperation das rund 100.000-Euro-Projekt in die Tat umgesetzt.
Kurz vor Weihnachten wurden die Räumlichkeiten vor Ort auch von Landeshauptmann Hans Niessl unter die Lupe genommen und für gut befunden: „Die Bahn hat Zukunft. Kontinuierliche Investitionen sind notwendig.“ „Die Raaberbahn beschäftigt 170 Mitarbeiter, jährlich werden bis zu 25 Personen aufgenommen. Um die Arbeitsbedingungen dieser Mitarbeiter zu verbessern, investierten wir in den Umbau des im Besitz der Neusiedler Seebahn befindlichen Bahnhofsgebäudes in Pamhagen. Die Zimmer werden jährlich 1.200-mal zur Übernachtung benutzt“, berichtet Hanna Dellemann weiters.
Appell an interessierte Frauen
Lokführerinnen sind landesweit noch rar gesät, im 1872 gegründeten Unternehmen stehen jedoch alle Zeichen auf Veränderung. Hinsichtlich der Rekrutierung neuer Triebfahrzeugführer setzt man bei der Raaberbahn nun auch auf Frauenförderung. Die Ausbildung zum/zur Lokführer/in dauert zehn Monate, ein/e im Turnusdienst fahrende/r Triebfahrzeugführer/in kann mit einem Jahresbruttoeinkommen von rund 33.000 Euro rechnen. Die Raaberbahn appelliert nun verstärkt auch an Frauen, sich bewusst für den Beruf der Lokführerin zu entscheiden.
