Marillenernte wird durchschnittlich

„Die Schäden an der Marillenblüte durch Hagel, Frost und Schnee sind doch größer als ursprünglich gedacht“, hält Gerald Holicsek, Kassier des Vereins „Die Kittseer Marille“, im Gespräch mit der BVZ fest. Nach dem Totalausfall vergangenes Jahr rechne man heuer mit einer unterdurchschnittlichen Ernte.
„Es wird Marillen geben, aber nur wenige. Es ist von Gebiet zu Gebiet unterschiedlich, ob die Bäume einzelne Früchte tragen oder teilweise sogar alle abgefallen sind. Manche Bäume stehen geschützter als andere“, erklärt Holicsek die derzeitige Situation in Kittsee. Die frühen Sorten habe es ganz schlimm erwischt, die späteren seien noch glimpflich davongekommen.
Temperaturen um den Gefrierpunkt
Nach den warmen, teilweise sogar frühsommerlichen Temperaturen schien der Winter im April immer mal wieder zurückzukehren: Nächtliche Temperaturen um den Gefrierpunkt, Schnee und Hagel setzten den bereits blühenden Marillen- bäumen stark zu. „Und genau das ist das Problem: Da es schon so früh so warm war, begannen die Marillenbäume zu blühen,
um Ostern herum kam es dann immer wieder zu winterlichen Verhältnissen. Fakt ist: Das Klima hat sich verändert. Früher hat es das alles auch gegeben, aber da dauerte so ein Kälteeinbruch ein bis zwei Tage, das hält die Blüte aus. Das große Dilemma jetzt ist, dass sich die winterlichen Bedingungen über einen ‚zu’ langen Zeitraum erstrecken“, konkretisiert der Kittseer.
Start der Marillenernte: Ende Juni - Anfang Juli
Die Marillenernte erfolge voraussichtlich Ende Juni, Anfang Juli. Der weitere Reifeprozess stehe natürlich im direkten Zusammenhang mit dem Wetter der kommenden Wochen. „Die Marille hängt zurzeit als unreife, grüne Frucht auf den Bäumen. Wenn es weiterhin warm bleibt, werden wir Ende Juni mit der Ernte beginnen. Die Größe entspricht schon der Standardgröße.“ Im Verein habe man dieser Tage auch schon das Thema Verkaufsstand besprochen. „So wie es derzeit ausschaut, tendieren wir zur Öffnung“, stellt Holicsek in Aussicht.
2020 war auf vielen Ebenen ein außergewöhnliches Jahr, so auch für die Kittseer Marillenbauern. Beinahe zeitgleich hatten diese im April mit nächtlichem Frost und der Corona-Pandemie zu kämpfen. Infolge des großen Ernteverlusts gab es auch keinen Verkaufsstand der berühmten Kittseer Marille.