Oldtimer: „Linke“ mit Reparaturen?

Ein 34-jähriger Rumäne mit Wohnsitz im Bezirk Neusiedl soll Geld veruntreut und Kunden betrogen haben. Vorige Woche bekannte er sich vor Richterin Daniela Berger und den Schöffen nicht schuldig. Eine Lücke von 77.000 Euro klafft in den Aufzeichnungen über die Einnahmen und Ausgaben des 34-jährigen Angeklagten, der für einen Mann gearbeitet hat, der sich mit der Restaurierung von Oldtimern befasste. Das Geschäftsmodell sah vor, dass alte Autos angekauft, nach Rumänien gebracht und dort repariert wurden. Danach wurden die überholten Oldtimer in Österreich teurer weiterverkauft. Der Chef seines Mandanten habe einen aufwendigen Lebensstil gepflogen, berichtete der Verteidiger. Er empfahl, die Buchhaltung des Unternehmers zu prüfen. Statt dem „kleinen Mechaniker“ müsse eigentlich dessen Ex-Chef auf der Anklagebank sitzen, so der Anwalt.
Vom Chef „angelogen und manipuliert“?
Er sei, so der Angeklagte, bei seinem Chef geringfügig beschäftigt gewesen, habe aber Vollzeit gearbeitet. „Er hat mich immer angelogen und manipuliert“, sagte der Angeklagte.
Die Richterin hielt ihm vor, er habe für die Reparaturen in Rumänien viel Geld erhalten, die Arbeiten seien aber nicht ordentlich ausgeführt worden.
„Was er mir gezahlt hat, hat er bekommen“, sagte der Angeklagte.
Sein Chef habe ihn „fast wahnsinnig“ gemacht: „Die Dinge haben sich täglich nicht fünfmal, sondern zehnmal geändert. Das war nicht normal.“
So habe er seinen Chef einmal darauf hingewiesen, dass bei einem Auto die Chromteile erneuert werden sollten. „Er sagte: Nein, das ist zu teuer, mach das nicht.“ Danach habe der Chef einen Joint geraucht und ihn kritisiert, warum er die Arbeiten nicht hatte durchführen lassen.
Der Prozess wurde vertagt.