Neusiedler Wasserstoff-Projekt auf der Wartebank

Erstellt am 29. August 2021 | 06:36
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Der Bau einer Elektrolyse-Anlage in Neusiedl, die Windstrom in Wasserstoff wandeln soll, stockt.

Eigentlich sollten in wenigen Wochen im Bezirk Neusiedl sowie auf der Verbindungslinie Neusiedl-Eisenstadt 15 ÖBB-Postbusse pendeln, angetrieben mit grünem Treibstoff – genauer: mit Wasserstoff. Doch die vor zwei Jahren von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und der Energie Burgenland angekündigten modernen Transportmittel wird man auf der B50 noch länger vergeblich suchen.

Denn das wichtigste Puzzlestück in diesem Projekt fehlt noch: eine Elektrolyse-Station, die aus Windstrom Wasserstoff produziert. Geplant ist der Bau einer solchen von der Energie Burgenland im Neusiedler Betriebsgebiet Prädium, an der Erwin Schrödinger Straße, gegenüber der A4. Bis dato machen Finanzierungsprobleme der Planung allerdings einen Strich durch die Rechnung.

„Es gibt noch keine gesetzliche Grundlage für die Förderung für so ein Projekt“, erklärt Energie Burgenland Sprecher Jürgen Schwarz auf BVZ-Nachfrage. Ohne Bundesförderung sei das Projekt aber nicht umsetzbar. „Solange es keine Förderschiene gibt, kann mit dem Bau nicht gestartet werden. Für Unternehmen rechnet sich so ein Projekt ohnehin erst über einen längeren Zeitraum von 20 bis 30 Jahren.“

Elektrolyse-Station in der Pipeline

Die Energie Burgenland habe ihre Hausaufgaben aber gemacht, versichert Schwarz: „Es ist alles vorbereitet, wir haben das Projekt in der Pipeline. Sobald die Finanzierung gesichert ist, können wir starten.“

Das Projekt wurde vor zwei Jahren als Kooperation zwischen dem Verkehrsunternehmen ÖBB-Postbus GmbH, dem Land Burgenland und der Energie Burgenland angekündigt. Der damalige Energie Burgenland Vorstandsvorsitzende Michael Gerbavsits erklärte im Rahmen eine Pressekonferenz im Herbst 2019, die Technologie sei gut entwickelt: „Aus Strom Wasserstoff zu erzeugen, ist heute nichts besonders. Wasserstoff kann aber nur Lösung in der Klimakrise sein, wenn er aus grüner Energie produziert wird.“ Deswegen möchte die Energie Burgenland bei der Erzeugung von Wasserstoff auf Windenergie setzen. Der Bezirk Neusiedl am See ist dafür jedenfalls prädestiniert und wird durch das Repowering der bestehenden Windkraftanlagen auf so ein Projekt auch vorbereitet.

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