Lüftungsanlage für die Volksschule Mönchhof?

Erstellt am 12. August 2021 | 03:52
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Einstimmiger Beschluss. Der Gemeinderat spricht sich dafür aus, „schnellstmöglich die Volksschule und den Kindergarten mit einer Lüftungsanlage mit Covid-19-Schutzfunktion auszustatten“.
Foto: Jahn
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Gemeinde Mönchhof evaluiert technische Maßnahmen, um die Verbreitung der Viren in den Bildungseinrichtungen einzudämmen.

Der Gemeinderat hat sich angesichts der andauernden Pandemiesituation auf Initiative der SPÖ einstimmig für Lüftungsanlagen in den Bildungseinrichtungen im Ort ausgesprochen. Der Beschluss wurde bereits Ende Juli gefasst, noch bevor sich Bildungsminister Heinz Fassmann (ÖVP) ebenfalls für derartige Lösungen stark machte.

SPÖ-Ortsparteiobmann Martin Palensky begründete gegenüber der BVZ den von der SPÖ eingebrachten Antrag mit der Unsicherheit in der Entwicklung der Pandemie: Im Falle eines erneuten Anstieges der Infektionszahlen wolle man gerüstet sein: „Wir wollen nicht, dass die Kinder im Winter ganze Zeit bei offenem Fenster in den Klassen sitzen müssen.“ Es handle sich schließlich auch um eine Gruppe, die noch nicht geimpft werden könne.

Geeinigt haben sich die Gemeinderäte darauf, nicht nur mobile Lüftungsfilter sondern ganze Lüftungsanlagen einzusetzen. „Wir wollen keine Schmalspurgeräte, sondern ordentliche Lösungen“, betont Palensky.

Der 2011 eröffnete Kindergarten besitzt eine kontrollierte Raumlüftung. Diese soll nun auf ihre „Corona-Tauglichkeit“ überprüft werden, die Volksschule müsste mit einer neuen Anlage ausgestattet werden. Dazu müssten laut Palensky Expertisen eingeholt werden. „Wichtig ist, dass sofort mit den Planungsarbeiten begonnen wird.“

Bürgermeister Josef Kolby (ÖVP) betonte, das genau das bereits gemacht werde. „Wir sind gerade dabei, Angebote einzuholen und zu schauen, was überhaupt machbar und sinnvoll ist.“ Es sei nicht so einfach, im alten Schulgebäude eine neue Lüftungsanlage einzubauen. Außerdem seien Experten immer noch überzeugt, Stoßlüften sei die effizienteste Methode gegen die Weiterverbreitung von Coronaviren. „Ich verstehe aber auch das Argument, dass sich die Kinder verkühlen, wenn im Winter die Fenster offen sein müssen.“

Bildungsminister Fassmann hat Anfang August einen Vier-Punkte-Plan für den Schulstart präsentiert. Neben wöchentlichen PCR-Tests, Abwassermonitoring und Impfen sollen auch Luftreinigungsgeräte zum Einsatz kommen: Dort, wo Lüften nicht oder nur schwer möglich sei, sollen Luftfilter für mehr Sicherheit sorgen. Die Gemeinde Mönchhof hat laut Bürgermeister bereits einen Evaluierungsbogen vom Bildungsministerium bekommen.

Der Bund subventioniert die Anschaffung der Geräte durch die Schulerhalter (im Pflichtschulbereich die Gemeinden) mit bis zu zehn Millionen Euro. Zum Einsatz kommen könnten diese etwa in Musikzimmern oder Klassenräumen, in denen Lüften aufgrund eines Öffnungsschutzes der Fenster nur schwer möglich ist. Sie würden aber weder Testen, Masken noch Impfungen ersetzen können, meinte Faßmann - „und schon gar nicht das Lüften“. Da sie keine Frischluft zuführen und auch den CO2-Gehalt nicht senken, seien sie auch „keine Dauerlösung“. Mittelfristig sollen daher bei allen Sanierungen und Neubauten von Schulgebäuden mechanische Raumluftanlagen installiert werden. Auf Letztere pocht auch die SPÖ Mönchhof.

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