Josef Haubenwallner: „Das Sammeln lässt mich nicht los“. Das Dorfmuseum Mönchhof öffnete zu Pfingsten nach der verlängerten Winterpause seine Pforten. 30 Jahre Museumsgeschichte zeigen den enormen Einsatz der Haubenwallners.

Den Start in die Jubiläumssaison hat sich die Familie Haubenwallner wohl etwas anders vorgestellt. Ihr Dorfmuseum in Mönchhof feiert heuer sein 30-jähriges Bestandsjubiläum. Aufgrund der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus öffnete das Museum allerdings vergangenes Wochenende mit Verspätung und unter Einhaltung aller behördlichen Auflagen aufgrund der aktuellen Situation.
Aus Anlass des Jubiläums traf die BVZ die Familie Haubenwallner zum Interview.
Eines vorweg: Auch nach 30 Jahren ist den Haubenwallners die große Leidenschaft für ihr Projekt nicht abhandengekommen. Im Gegenteil: Bereits die zweite Generation ist davon gepackt worden. Seit zwei Jahren fungiert Tochter Manuela Pasterk als Geschäftsführerin des Freilichtmuseums in Mönchhof: „Ich will das Aufbauwerk meines Vaters fortführen, außerdem geht die Führung dann an die nächste Generation innerhalb der Familie“, erklärt sie ihre Motive.
Die Sammelleidenschaft hat sie von ihrem Vater Josef „Beppo“ Haubenwallner, der tatkräftig von seiner Frau Christine unterstützt seit 1990 dieses in seiner Form in Österreich einzigartige Museum aufgebaut hat. „Mit zwölf oder dreizehn Jahren habe ich alte Sachen zu sammeln angefangen. Seither lässt mich das nicht mehr los“, erklärt Haubenwallner sein unermüdliches Schaffen.
Historischer Bauhof erweitert Museumsdorf
Der agile 70-Jährige erweitert seit der Eröffnung am 4. August 1990 sein Museum Jahr für Jahr. Das scheint sich auch in der näheren und weiten Umgebung herumgesprochen zu haben. „Laufend bringen uns Interessenten ihre ausgemusterten Sachen von diversen Entrümpelungen und Verlassenschaften. Ich prüfe das dann sehr genau, wie weit diese Gegenstände überhaupt ins Konzept passen. Wenn nicht, sind sie wieder mitzunehmen, denn Sperrmüllentsorgung gehört nicht zu meinen Aufgaben“, sagt er mit einem Augenzwinkern.
Momentan tüftelt Beppo Haubenwallner, gelernter Steinmetz, Maurer und Fliesenleger, im nördlichsten Teil des Areals an einem historischen Bauhof. In diesem sollen unter Anleitung von Fachleuten historische Bautechniken gelehrt werden und so der nächsten Handwerkergeneration weitergegeben werden. Die Eröffnung dieses Teiles steht noch nicht fest.
Aus der kleinen Privatsammlung von Josef Haubenwallner wurde in den letzten 30 Jahren ein Freilichtmuseum, das in mehr als 40 Objekten den dörflichen Alltag und das bäuerliche Leben am Heideboden von 1890 bis in die 1960er Jahre zeigt.
Im September wird anlässlich des runden Jubiläums eine 300 Seiten umfassende Fotodokumentation über die 30-jährige Museumsgeschichte präsentiert. „Bis dahin hoffen wir, dass viele Besucher Nachholbedarf in Sachen Museumskultur haben und uns wieder so zahlreich wie früher besuchen“, sagt Manuela Pasterk.