Schaffensfreude in der Golser Keramikstube. Aus einer Faszination für das Modellieren erdigen Rohstoffes und dem Traum, dieses kreative Ausleben mit anderen zu teilen, formte sich für Ulrike Paulitsch, die seit 2002 Ton bearbeitet, eine Berufung.
Ursprünglich aus Mödling hat Familie Paulitsch seit 2010 ein Wochenendhaus in Gols. „Wir haben uns aber hier so wohlgefühlt, dass wir uns sagten: Hier wollen wir bleiben“, so Paulitsch. Seit 2015 selbstständig bietet sie ihr Können in Workshops und für Auftragsarbeiten in Gols an. Ihre Tore stehen für jeden offen, der Interesse daran hat, mehr über die Arbeit mit Ton zu lernen, sich kreativ auszuleben oder einfach nur das Gefühl haben möchte, etwas mit den eigenen Händen gestaltet und geformt zu haben.
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt
Bei einem Termin in der Keramikstube trifft man sich, lernt den Umgang mit Ton und lässt seiner Kreativität freien Lauf. Was dabei herauskommt ist jedem selbst überlassen. Von Tellern über Becher bis hin zu Ornamenten oder Schildern steht einem alles offen. Der Ton muss anschließend trocknen, wird dann in einem speziellen Ofen gebrannt und nach zwei Wochen kommt man nochmals vorbei, um sein Werk mit einer Glasur zu vollenden, welche dem Werkstück eine glatte Oberfläche und Farbe verleiht. Aber auch eigene Projekte verfolgt die Kreative fleißig.
Unter dem Namen „tonartbyuli“ findet man auf Instagram und Facebook eine Vielfalt an Tonprodukten wie Vasen, Schüsseln, Brotdosen und vieles mehr, was von Ulrike Paulitsch selbst stammt.
Über die Jahre hat sie einerseits durch Workshops und Ausbildungen, andererseits aber auch viel durch das Experimentieren mit den Materialien ihre Fähigkeiten verfeinert und nimmt sich immer wieder Zeit für eigene Ideen.
Vom Bürojob in die Selbstständigkeit
Bevor sie sich aber vollkommen ihrer Passion widmete, hatte sie noch einen ganz anderen Job. Nämlich „ganz seriös in einem Büro“, wie sie es selbst bezeichnet. Dennoch waren auch schon während dieser Zeit das Formen und das Bearbeiten von Ton ein sehr wichtiger Ausgleich zu ihrer Arbeit.
„Aber beides war dann doch zu viel, also habe ich mich entschieden und es war gut so“, sagt die heute Selbstständige.
Die Workshops sind, wie die Kreationen auch, alle individuell. Von Einzelterminen bis hin zu besonderen Anlässen wie Nachmittagen mit ganzen Poltergesellschaften steht alles auf dem Terminkalender von Ulrike Paulitsch. Auch wurde sie bereits von Schulen , eingeladen, um Schülerinnen und Schülern die Arbeit mit Ton näherzubringen. Außerdem wurden ihre Kunstwerke schon des Öfteren für Präsentationszwecke in Kochbüchern verwendet.
Selbst in der Zeit der Lockdowns ließ die Nachfrage nach handgemachten Tonwaren nicht nach. Workshops wurden zwar weniger und zeitweise gar nicht mehr möglich, aber dennoch wuchs die Zahl der Bestellungen für Auftragsarbeiten.
„Als dann alles vorbei war, habe ich mich gefreut, dass wieder Leute ins Haus kommen, weil ich das auch genieße. Und es ist ja auch schön, wenn hier ein paar Leute zusammensitzen - jeder hat Ideen und es entstehen schöne Gegenstände und Gespräche.“