Nova Rock: Verregneter Festivalauftakt

Erstellt am 07. Juni 2023 | 11:22
Lesezeit: 4 Min
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In Nickelsdorf werden wieder täglich rund 50.000 Fans erwartet. Fahrzeuge stecken auf Caravan-Flächen fest. Pünktlicher Start angepeilt, aber Verschiebung auf der Red Stage.

Das Nova Rock startet am Mittwoch mit einem Déjà-vu für viele Festivalbesuchende: mit Regen. Auf den Caravan-Flächen steckten am Vormittag „die ersten Fahrzeuge bereits fest“, ließ der Veranstalter wissen. Man ging aber von einer pünktlichen Eröffnung des Geländes aus, allerdings gibt es auf der Red Stage eine Verschiebung. Der ursprüngliche Opener Pöbel MC wird in den Abendstunden auf der Red Bull Stage performen. Man rechnete mit weiteren Regenfällen im Laufe des Tages.

Auf den Pannonia Fields in Nickelsdorf hatte es Dienstagabend und während der Nachtstunden stark geregnet. Das setzte den Caravan-Flächen stark zu, so der Veranstalter. Zugleich wies man darauf hin, dass die Vorbereitungsarbeiten am Kerngelände „auf Hochtouren“ laufen. Das Programm auf der Blue Stage soll pünktlich mit der US-Rockband Vended starten, auf der Red Stage peilte man 15.00 Uhr an.

Die Anreise zum Festivalgelände lief am Mittwochvormittag trotz des Regens ohne gröbere Probleme, hieß es auf APA-Anfrage von Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See und Polizei. Die Wege seien zwar gatschig, die Besucher aber gut darauf eingestellt, sagte Bezirkshauptfrau Ulrike Zschech. Die Regenfälle seien in Nickelsdorf zum Glück nicht ganz so heftig ausgefallen wie in anderen Gemeinden in der Region, dennoch wünsche man sich natürlich die Sonne herbei. Das aufgrund des verregneten Vorjahrs angepasste Verkehrskonzept für An- und Abreise dürfte sich nun bewähren. Vor allem bei der Abreise erwarte man sich dadurch Vorteile, so Zschech.

Stau gab es am Vormittag vorerst keinen. „Es ist alles ruhig, alles passt“, sagte ein Polizeisprecher. Ideal sei das Wetter für die Anfahrt aufgrund der schlammigen Parkplätze nicht, betonte der ÖAMTC. Wer die Möglichkeit habe, könne durchaus noch zuwarten, ob das Wetter besser werde. Vom Regen betroffen war auch der öffentliche Verkehr Richtung Nickelsdorf. Zwischen dem niederösterreichischen Bruck an der Leitha und Neusiedl mussten die Anreisenden wegen Unwetterschäden vom Zug auf einen Schienenersatzverkehr ausweichen.

Schock-Metal-Gruppe Slipknot als Headliner

Das größte heimische Rockevent lockt bis Samstag täglich wieder mehr als 50.000 Fans ins Burgenland. Als Headliner sind die Maskenmetaller Slipknot ebenso angesagt wie die heimischen Art-Pop-Kapazunder Bilderbuch, der britische Electroact The Prodigy sowie die deutsche Punkinstitution Die Ärzte. Musikalisch gibt es mit Tenacious D auch spaßige Unterhaltung, während Casper und Marteria eher Hip-Hop-Heads bedienen. Als besonderes Highlight wurde ein Falco-Tribute für den Abschlussabend angesetzt.

Das 17. Nova Rock wird nicht das letzte in Nickelsdorf sein: Bis 2026 ist das Festival dort vertraglich fixiert, aber wie Intendant Ewald Tater in einem APA-Interview im Voraus betonte, sei eine Fortführung darüber hinaus „angedacht“. Schließlich wurde heuer kräftig in die Infrastruktur investiert.

Video: Gute Stimmung trotz Regen und Gatsch

Mit dem heurigen Line-Up zeigte sich Tatar „sehr zufrieden“. Der Burgenländer betonte, „dass es zum Teil schwierig war, das Line-Up zusammenzubekommen, weil nicht so viele Bands auf Tour sind wie noch 2019. Aber das wird sich ändern, das merke ich schon für 2024.“ Die Post-Corona-Folgen sollten also bald der Vergangenheit angehören.

Dass nicht nur „harte“ Acts vertreten sind, wird in Foren unterschiedlich kommentiert. Dazu Tatar: „Das Nova Rock hat ab 2015 eine Richtungsänderung eingeschlagen und wird in diese Richtung weitergehen.“ Das sei die richtige Entscheidung gewesen: „Die Besucherzahlen waren am niedrigsten, als das Festival nur mehr richtig hart unterwegs war. Seit dem hatten wir zuletzt Besucherzahlen zwischen 200.000 und 220.000. Ich sehe das als Bestätigung. Das heißt nicht, dass es 2024 nicht vielleicht wieder härter wird. Natürlich polarisiert das Line-Up manchmal, aber Diskutieren ist ja grundsätzlich nichts Schlechtes“, so der Intendant.

Nova Rock Archivbild
Die BVZ ist mit mehreren Fotografen und Social Media Team vor Ort und berichtet hautnah in Bild, Ton und Text.
Foto: BVZ