Beidl: „Wenn wir untergehen, dann mit wehenden Fahnen“

Sie gehören bei jedem Lockdown zu den Ersten, die schließen müssen und zu den Letzten, die öffnen dürfen: die Fitness-Center. Gehören sie zu einer vergessenen Branche in dieser Corona-Krise? Fitness-Trainer Bernhard Beidl fühlt sich jedenfalls von der Bundesregierung vergessen. Er betreibt in Weiden am See seit 2014 sein eigenes Fitnessstudio, das er erst vor Kurzem erweitert und ausgebaut hat. „Eröffnet haben wir gleich nach dem ersten Lockdown am 29. Mai 2020. Der Sommer war super. Die Mitglieder haben unser Angebot dankbar angenommen, um wieder zu Kräften zu kommen“, erzählt der sportbegeisterte Weidener stolz. Es sei ein regelrechter Fitness-Boom gewesen. „Die Leute haben gemerkt, dass es ihnen ohne Sport schlechter geht.“
Aufrüsten für kommende Lockdowns
Doch dann kam der zweite Lockdown im November und seitdem darf sein Fitnessstudio nicht betreten werden. Insgesamt hat seine Trainingsstätte bereits sechs Monate geschlossen. Entschädigungszahlungen habe er kaum bekommen: „Im März habe ich um Fixkostenersatz angesucht, den habe ich erst im November bekommen.“ Nun möchte Beidl aber trotzdem weiter in sein Unternehmen investieren und eine Terrasse bauen. Damit erweitert er seine Möglichkeiten, Outdoor-Trainings anzubieten, denn seit Weihnachten darf draußen trainiert werden. Dafür investiert er mehr als seine Rücklagen, doch er möchte für weitere Lockdowns gerüstet sein. „Wenn wir untergehen, dann mit wehenden Fahnen.“
Seinen Humor hat Beidl jedenfalls noch nicht verloren, obwohl der Frust wächst. „Von den Ministern Kogler und Anschober hört man immer, die Gesundheit stehe im Vordergrund, aber nie ‚Halten Sie sich fit und stärken Sie Ihr Immunsystem mit Sport‘“, ärgert sich der Fitness-Trainer und hofft auf rasche Öffnungsschritte.