4,2 Millionen Euro: Neubau für Tennishalle in Neusiedl am See

Erstellt am 03. März 2023 | 04:28
Lesezeit: 3 Min
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Bürgermeisterin Elisabeth Böhm und Torsten Aumüller, Obmann des UTC Neusiedl am See
Foto: BVZ
Baustart soll im Frühjahr sein. Mit der Umsetzung des Projekts ist mit der PEB eine Tochterfirma des Landes beauftragt.
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Läuft alles nach Plan, dann flitzen die Tennisbälle ab Oktober über die Netze der neuen Neusiedler Tennishalle. Ein einstimmiger Gemeinderatsbeschluss bei der vergangenen Sitzung am Donnerstag ist so etwas wie ein Startschuss für die Umsetzung des lange geplanten Projektes. „Ich gehe davon aus, dass in circa eineinhalb Monaten die Bagger anrollen“, gibt sich Vizebürgermeister Heinz Zitz (SPÖ) gegenüber der BVZ optimistisch.

Schon 2021 haben sich alle Fraktionen in einem Grundsatzbeschluss für die Errichtung einer neuen Tennishalle ausgesprochen, nun galt es über einen Baurechtsvertrag und einen Mietvertrag – mit der Projektentwicklung Burgenland (PEB) Gmbh – abzustimmen. Zustimmung kam erneut von allen Fraktionen. Allerdings mit Bauchweh bei der ÖVP, denn außer dem Konzept der PEB seien keine alternativen Errichtungs- und Finanzierungskonzepte vorgelegt worden.

Der Abstimmung ging eine Einführung durch PEB-Geschäftsführer Thomas Rosner voran. Er sprach von 4,2 Millionen Euro Errichtungskosten für die Tennishalle mit vier Courts. Vorgesehen sind 40 Parkplätze, dazu auch Ladestationen für E-Autos und E-Bikes. Geplant ist darüber hinaus eine PV-Anlage mit mindestens 20 Kilowatt-Peak am Dach der Halle. Die Bauleitung wird laut Rosner der Neusiedler Architekt Johannes Kandelsdorfer übernehmen.

Verzögerung durch hohe Kosten in Baubranche

Erste Pläne sind dem Gemeinderat durch Rosner bereits vor einem Jahr präsentiert worden, mit dem Ziel schon im Winter 2022 den Beginn eines Spielbetriebes anzupeilen. Eine Kostenschätzung gab er damals allerdings nicht ab. Die ungünstige Kostensituation in der Baubranche sei auch der Grund, warum sich das Projekt nun doch verzögert habe, erklärt Zitz im BVZ-Gespräch.

Die ÖVP hat der Errichtung der Tennishalle jedenfalls zugestimmt „weil kein weiterer Verein auf die Straße gesetzt werden darf“, erklärt der geschäftsführende ÖVP Stadtparteiobmann Mario Müllner, allerdings nicht ohne Kritik am PEB-Konzept zu äußern: Laut ÖVP-Rechnung koste das Projekt der Stadtgemeinde nämlich weit mehr als die vorgelegten 4,2 Millionen Errichtungskosten. Das Mietkaufmodell koste Neusiedl am See bis zum Jahr 2049 mit Bauzins 6,8 Millionen Euro, so Müllner.

Das wollte Vizebürgermeister Heinz Zitz in der Gemeinderatssitzung allerdings nicht so stehen lassen, denn: „Durch den Betrieb der Halle gibt es auch Rückflüsse.“

Der Tennissport in Neusiedl am See boomt. Die Mitgliederzahlen der Vereine steigen stetig. Der Union Tennis Club (UTC) mit Obmann Torsten Aumüller an der Spitze zählt 430 Mitglieder und der Hobby Tennis Club (HTC), dem Rudolf Jäger vorsitzt, umfasst rund 100 Mitglieder.

„Die Errichtung der Tennishalle ist eine Investition in die Sportinfrastruktur von Neusiedl am See und ein klares Bekenntnis zur Unterstützung der Vereine und Tennisspielerinnen und Tennisspieler unserer Stadt. Ich freue mich, dass alle die Wichtigkeit des Projekts anerkennen und die Umsetzung mit dem einstimmigen Beschluss der Verträge auf Schiene gebracht werden konnte“, sagt Bürgermeisterin Elisabeth Böhm (SPÖ).

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