Bezirk Neusiedl: 17-Jähriger schlug Ex-Schulkollegin

Am 2. Dezember 2022 hatte ein 17-jähriger Jugendlicher aus dem Bezirk Neusiedl auf einem Weihnachtsmarkt eine ehemalige Schulkollegin getroffen, bei der er Schulden hatte. Das Mädchen forderte das Geld zurück, der Jugendliche reagierte aggressiv.
„Ich hatte an diesem Tag Benzodiazepine eingeworfen“, gab er vor Jugendrichterin Gabriele Nemeskeri bei einem Prozess in der Vorwoche am Landesgericht Eisenstadt zu. Außerdem habe er Alkohol getrunken. Ein Alkoholtest ergab nach der Tat eine Alkoholisierung von 1,3 Promille.
Drei bis vier Mal habe er der Ex-Kollegin mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen. „Ein Mädchen schlagen – das geht gar nicht!“, ermahnte ihn die Richterin.
Der 17-Jährige hatte bei dem Vorfall ein Messer dabei, an dem er sich offenbar selbst schnitt. Bei den Schlägen mit der blutigen Hand gelangte sein Blut auch ins Gesicht des Mädchens. Mit dem Messer bedroht habe er die Schulkollegin nicht, sagte der Jugendliche.
Er war nach der Tat verhaftet worden und blieb bis zum Prozess in Untersuchungshaft. „Im Gefängnis brüsten sich die Leute mit ihren Straftaten“, erzählte er. „Damit kann ich mich nicht identifizieren, mit Leuten, die absichtlich Raube und Morde begehen.“ Er habe im Gefängnis viel „nachgedacht und geweint“.
Nach der Scheidung der Eltern hatte sich das Leben für den Teenager in die falsche Richtung entwickelt. Er nahm Drogen, trank Alkohol, wurde straffällig, musste bereits eine Haftstrafe verbüßen und brach eine Drogenentzugstherapie ab.
Im Oktober 2022 nahm er bei einer Zugfahrt eine Geldbörse an sich, die eine Frau vergessen hatte, und bewahrte deren Führerschein und diverse Ausweise und Bankkarten bei sich auf.
Der Jugendliche wurde zu drei Monaten Haft verurteilt, außerdem muss er zwei Monate aus einer früheren bedingten Haftentlassung verbüßen.
An die Ex-Schulkollegin muss er 220 Euro Schmerzensgeld bezahlen, an die Besitzerin der Geldbörse 100 Euro für die weggeworfene Geldtasche – Führerschein und Karten bekam die Frau zurück. Der 17-Jährige nahm das Urteil an.