Rauchverbot fixiert: Wirte verärgert

Durch die „Nichtaucherschutz-Prämie“ soll es für Gastwirte, die freiwillig vor Juli 2016 das Rauchverbot einführen, eine steuerliche Prämie in der Höhe von 30 Prozent für getätigte Umbauinvestitionen geben. Die BVZ hat vier Gastronomen aus dem Bezirk zum Thema befragt.
"Hauptgeschäft mit rauchenden Kunden"
Herbert Beck, Besitzer von „Jacky’s Mühle“ in Gols sagt: „In meinen Augen ist das neue Nicht-Rauchergesetz ein kompletter Schwachsinn, da man dadurch als Gastronom und auch als Gast komplett eingeschränkt wird.“ In die gleiche Kerbe schlägt auch Franz Ladich: „Keiner ist vom Nichtrauchergesetz begeistert , die Leute sollten die Gelegenheit haben sich ins Kaffeehaus zu setzen und Rauchen zu können“, so der Inhaber vom Landhaus und Steakhouse in Parndorf. Er sei jedoch oft in Deutschland, wo es das Gesetz schon seit Jahren gäbe und dort funktioniere es. „Vielleicht liegt es an der Einstellung“, meint er.Der Inhaber der Urban-Bar in Podersorf, Hans Heiling ist im Zwiespalt. „Persönlich, als Nichtraucher, finde ich es okay - als Wirtschafter nicht. Ich mache mein Hauptgeschäft mit rauchenden Kunden.“
Gastronomen rechnen mit Umsatz-Einbußen
Die Gastronomen rechnen mit Umsatz-Einbußen. „Viele Gäste werden ausbleiben.“ meint Herbert Beck.Josef Michlits vom Bartholomäus-Stüberl in Illmitz klagt: „Ich habe bereits 37.000 Euro in Umbauarbeiten in Raucher- und Nichtraucherzonen investiert. Die Nichtraucherprämie mit der Rückerstattung eines Anteils der Umbauarbeiten sehe ich daher als eine reine Augenauswischerei. Ich rechne nach der Umsetzung des Rauchergesetztes 2018 mit weniger Umsatz, da dann noch mehr Gäste zu Hause bleiben und auf Privatfeiern umsteigen, wo sie rauchen können. Auch Mitarbeiter werde ich in Zukunft reduzieren müssen.“
Die anderen Gastwirte befürchten mit dem Rückgang der Gäste ebenfalls mögliche Kündigungen von Personal.
„Es sind gute Ansätze, es scheitert jedoch an der Umsetzung,“ so Heiling.