VS Gattendorf: Wo Inklusion nicht nur ein Schlagwort ist

Dumitrus Eltern stammen aus Moldawien. Die Amtssprache ist dort Rumänisch. Als er in den Volksschule Gattendorf kam, sprach er kein Deutsch. Er ist blind. Wenn man die Schule aber besucht, sieht man einen voll integrierten, aufgeweckten Jungen, der Teil der Klassengemeinschaft ist. Möglich ist dies aufgrund der Bereitschaft der gesamten Schule - von Schülern, Kindern, selbst der Schulwartin - ihn zu akzeptieren und inkludieren, wie er ist.

Dumitru bekommt jeden Tag zwei Stunden Blindenunterricht, ansonsten nimmt er am regulären Unterricht teil. Klassenlehrerin Petra Nitschinger erklärt: „Wir versuchen, so viel wie möglich gemeinsam zu machen. Auch im Turnunterricht ist er dabei.“ Zusätzliche Unterstützung erhält der Volksschüler durch Schulleiter Josef Gettinger, einem von nur drei Blindenlehrern im Bezirk. Dieser kommuniziert mit Dumitru mithilfe einer Übersetzungs-App am Handy und durch Vorzeigen und Angreifen, beispielweise einen Ball oder einen Apfel, um neue Wörter zu lernen. „Er hat wahnsinnig schnell gelernt und sehr zielstrebig“, erklärt Gettinger freudig. Zusätzlich hat die Schule eine „Toniebox“, die mit Dumitru über Kopfhörer Schreibübungen macht. Dank gilt der Gemeinde sowie Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz und Schulqualitätsmanager Werner Zwickl für deren Unterstützung.