Bruckneudorf: Anrainer legen Beschwerde gegen Bauprojekt ein

Erstellt am 22. März 2023 | 05:30
Lesezeit: 3 Min
Schötzgasse Bruckneudorf
Rechts direkt neben dem Carport soll das das rund 12 Meter hohe Wohngebäude entstehen. Das bestehende Gebäude soll abgerissen werden.
Foto: privat
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Einige Anrainer der Schötzgasse haben sich zusammengetan und gegen den Bau eines Wohnhauses Beschwerde eingelegt.

Das Staunen der beschaulichen Nachbarschaft in der Sackgasse Schötzgasse war nicht unerheblich, als sie per Brief darüber informiert wurden, dass in ihrer unmittelbaren Nähe ein mehrstöckiges Wohnhaus samt Tiefgarage entstehen soll. Laut Bauvorhaben sollen dort insgesamt 22 Wohnungen und 2 Geschäftsräume in zwei separaten Gebäuden entstehen. Besorgt zeigt man sich zum einen, dass in unmittelbarer Grundstücksgrenze zu den Anrainern acht Meter in die Tiefe gegraben wird. Befürchtet werden Schäden durch das schwere Baugerät und die eventuelle Beeinträchtigung der Statik der eigenen Wohnheime. Die geplanten 36 Stellplätze in der Tiefgarage für die Fahrzeuge der zukünftigen Bewohner werfen ebenso manche Frage und Besorgnis bezüglich der Benutzbarkeit auf: Diese Parkplätze befinden sich einer zweistöckigen Etage und sollen mit einer Fahrzeughebeanlage versehen werden.

Wie private Berechnungen der Anrainer ergeben haben, ist diese Konstruktion nur für eine Kraftfahrzeughöhe von 1,50 m möglich, wie ein Anwohner vorrechnet: „Das Einparken mit einem Fiat Panda (1,65m Höhe) oder einem VW ID.3 (1,57m Höhe) ist damit nicht möglich und somit ist ein Großteil der Abstellflächen zum Leerstand verdammt.“ Befürchtet wird dadurch nun ein erhöhtes Fahr- beziehungsweise Parkaufkommen in der Schötzgasse und der angrenzenden Gärtnergasse, „zudem“, gibt ein weiterer Nachbar zu bedenken, „ist auch mit einer starken Mehrbelastung des Park & Ride beim Bahnhof zu rechnen. Besonders besorgt zeigt sich das Anrainerkonsortium über die möglichen Gefahren für ihre Kinder, die teilweise die Volksschule in der benachbarten „Erbse“ besuchen und durch das Fehlen von Gehsteigen in Kombination mit dem erhöhten Verkehrsaufkommen Gefahr im Verzug für ihre Schützlinge sehen. Ein weiterer Nachbar fügt hinzu: „Wir möchten an dieser Stelle betonen, dass Pläne baulich und rechtlich absolut in Ordnung sind, aber wir die Praktikabilität infrage stellen.“

Eine Unterschriftenaktion zu diesem Thema mit rund 30 Bekundungen, wurde seitens der Gemeinde zur Kenntnis genommen. In dieser Woche wird sich der Berufungsausschuss mit dieser Angelegenheit befassen. Bürgermeister Gerhard Dreiszker (SPÖ) dazu: „Ich möchte der Arbeit des Ausschusses nicht vorgreifen und darf mich dazu auch nicht äußern. Ich möchte nur betonen, dass laut Bauverordnungen auf staatlicher, Landes- und Gemeindeebene alles mit rechten Dingen zugegangen ist und das Bauvorhaben daher zu bewilligen war“ und fügt hinzu: „Der Bauträger hätte weitaus höher bauen dürfen, aber nach langen Verhandlungen hat man einen Konsens gefunden, dass sich der Neubau in das Gemeindebild einfügen soll.“ Ein weiterer Anrainer insistiert: „Unser vorrangiges Ziel ist es, konstruktiv mit der Gemeinde an einer Lösung zu arbeiten und das Bauprojekt auf ein verträgliches und der Umgebung angepasstes Ausmaß für die jetzigen und die zukünftigen Bewohner zu bringen.“

Vom Bauträger „Immacon Projektentwicklung GmbH“ langte auf NÖN-Anfrage keine Stellungnahme ein.

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