Austrocknung mit ungeahnten Folgen. Über die Zuleitung von Donauwasser in den See.
Es ist ein heikles Thema: die Wasserzufuhr in den Neusiedler See. Seit Jahren wird über Sinn und Unsinn eines solchen Vorhabens diskutiert. Zu Recht: Jeder Eingriff in die Natur sollte gut überlegt sein und mit Vorsicht passieren. Eine so einschneidende Maßnahme darf sicherlich nicht über Nacht beschlossen werden. Zahlreiche Untersuchungen und Studien beschäftigen sich deshalb seit Jahren mit dem Thema.
Der derzeit niedrige Wasserstand des Sees hat den Bemühungen in Richtung einer Wasserzuleitung aus der Donau – seitens des Landes Burgenlands – jedenfalls wieder etwas Energie verliehen. Die Zuleitung sollte aber das letzte Glied in einer Reihe von Maßnahmen sein, die den Pegel positiv beeinflussen könnten. Dazu gehört etwa ein ausgeklügeltes Schilf- und Schlammmanagement, das ohne größere bauliche Maßnahmen möglich ist.
Dass etwas für den See getan werden muss, ist klar. Auch wenn Umweltschützer eine Austrocknung des Sees als „normalen Kreislauf der Natur“ beschreiben, wäre ein solches Szenario eine Katastrophe für die Region. Und zwar nicht nur aus touristischer Sicht, sondern auch aus gesundheitlichen, landwirtschaftlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten.