Ein Kleinod aus Erinnerungen. Über die ungewisse Zukunft des Roten Hauses.

Von Birgit Böhm-Ritter. Erstellt am 05. Juni 2019 (05:20)
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Jeder kennt es: das „Rote Haus“. Gelegen direkt an der A4 ist es aus dem Auto aus am Weg nach Wien zu sehen. Einen Zweck erfüllt es eigentlich keinen mehr, trotzdem hat man in Parndorf – auf gut österreichisch gesagt – einen Narren an dem Haus gefressen. Schon 2015 sollte das Gebäude, das dem Bundesheer gehört, im Rahmen einer Übung dem Erdboden gleich gemacht werden.

Es hagelte Proteste aus der Bevölkerung. Das unbewohnte baufällige „Rote Haus“ scheint für manche ein wahres Kleinod zu sein – nicht für jeden auf den ersten Blick erkennbar. Das Haus symbolisiert vielmehr ein Kleinod, das aus Jugenderinnerungen besteht. Es gehöre zu unserer Geschichte und die wolle man sich nicht nehmen lassen, erklärt der Parndorfer Bürgermeister und legt sogleich ein Kaufangebot.

Weniger als 3.000 Euro, denn einen höheren materiellen Wert hat das Grundstück nicht und das Haus hat sowieso keinen. Doch der ideelle Wert scheint unbezahlbar. Was aber soll nun mit dem Haus geschehen? Großartige Pläne gibt es derzeit keine. Was schade ist, denn so verfällt das „Kleinod der Erinnerungen“ eben langsam statt mit einem Knall.