Forschen statt vergessen
Spannende Geschichten stecken in den Dörfern und Städten unseres Bezirks. Nicht immer sind es allerdings glückliche Ereignisse, über die Historiker zu berichten haben. Da gibt es auch die dunklen Tage, über die es zu erzählen gilt, wie eben die Zeit des Nationalsozialismus. Dabei hört man wiederholt Stimmen, die den Mantel des Schweigens über diese grauenhafte Zeitspanne legen wollen: „Lasst die Zeit endlich ruhen, das haben wir doch alles schon hundert Mal gehört.“
Ja und nein. Im Mikrokosmos der regionalen Historie und in Familiengeschichten gibt es noch viel Unbekanntes zu erforschen. Und oft sind es genau diese persönlichen Geschichten, wie etwa jene der vertriebenen und ermordeten jüdischen Familie Rosenfeld aus Neusiedl, die den dunklen Zeitgeist von damals am besten ins Heute transportieren. Junge Generationen haben die Geschichten der NS-Zeit eben nicht „hundert Mal“ gehört. Mit einer Gedenktafel am ehemaligen Wohnhauses der Familie folgt man einer Gedenkkultur, die heute wichtiger denn je ist.