Minister als Animateur?. Über den Mückstein-Besuch in einer Kittseer Praxis.
Anfang des Jahres wurde in Österreich noch um jeden Tropfen Corona-Impfstoff gerangelt. Jetzt ist die Situation umgekehrt. Gekämpft wird um jeden Impfwilligen – oder besser gesagt um jeden Impfunwilligen. Um die eine oder den anderen doch noch zu einem Stich zu überreden, begibt sich der Gesundheitsminister momentan auf Tour und impft in Gemeinden, in denen die Impfrate unterdurchschnittlich ist, gleich selbst. Den Start hat er in Kittsee gemacht. Allerdings hat er durch seine Anwesenheit wohl zu keiner Impfung mehr verholfen. Die Aktion war im Vorfeld gar nicht beworben worden.
Der Minister impfte in der Ordination des Kittseer Gemeindearztes jene, die sich für diesen Tag ohnehin schon angemeldet hatten. Abgesehen von der verunglückten Bewerbung, bleibt es ohnehin fraglich, ob gerade ein „Ministerstich“ einen Impfskeptiker in die Praxis locken kann. Es sind in dieser zähen Phase wohl eher Vertrauenspersonen wie Hausärzte, die mit persönlicher Aufklärung Ängste und Zweifel nehmen können. Der Kittseer Gemeindearzt hat es mit einem einfachen Flugblatt versucht – und war erfolgreich. Mehr noch als der Minister. Es meldeten sich wieder mehr Menschen zur Impfung an.