Infoabend: „Sexuelle Gewalt kann jede treffen“

Erstellt am 02. Juni 2023 | 06:00
Lesezeit: 3 Min
Lichtblick
Foto: Daniel Gottfried
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Unter dem Titel „Sexuelle Gewalt kann jede treffen“ hielten am Dienstagabend zwei Expertinnen von „Der Lichtblick“ einen Infoabend zum Thema sexualisierte Gewalt. In deren Vortrag erklärten sie die Dienste, welche ihre Institution bietet und klärten über das Thema K. O.-Tropfen auf. Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf sowie Landesrätin Daniela Winkler wohnten dem wichtigen Vortrag, der in Winden am See stattfand, bei.

„Ihr sollt das Fortgehen genießen können“, so Astrid Eisenkopf einleitend an die jüngeren Zuhörerinnen und Zuhörer im Windener Kultur- und Vereinshaus. Die Landesvorsitzende der SPÖ-Frauen erklärt, es sei wichtig „mehr Bewusstsein für das Thema“ zu schaffen. „Vielen Dank an den Lichtblick, dass ihr das heute macht und danke, dass so viele gekommen sind“, schließt sich Daniela Winkler, Landesrätin für Jugend- und Familienthemen an.

Im Bezirk Neusiedl am See hilft die burgenländische Frauen- und Familienberatungsstelle „Der Lichtblick“ in schwierigen Lebenslagen weiter. „Wenn Frauen oder Mädchen wegen sexualisierter Gewalt Anzeige erstatten, dann begleiten wir sie beispielsweise zur Polizei und auch zu Gericht“, erklärt Lichtblick-Geschäftsführerin Karin Behringer-Pfann. Das Team aus Psychologinnen und Sozialarbeiterinnen bietet Unterstützung bei allen Fragen rund um die Themen Frauen, Familie und Kinder sowie Hilfe bei sexualisierter Gewalt. Sie helfen zusätzlich bei arbeitsrechtlichen Fragen, wie den beruflichen Wiedereinstieg oder Mobbing am Arbeitsplatz. Mehr dazu unter www.der-lichtblick.at/hilfe-bekommen.

Aufklärung für mehr Sicherheit auf der Party

Sogenannte K.-o.-Tropfen sind seit Jahren ein Problem. Dabei handelt es sich nicht um eine spezifische Substanz, sondern um einen Sammelbegriff für eine Vielzahl an diversen Mitteln. Diese sollen „enthemmen und müde machen“, wie Lichtblick-Geschäftsführerin Karin Behringer-Pfann erklärt. Die Wirkung ist tückisch: Der Körper funktioniert zwar weiterhin, man kann reden und sich bewegen, der Kopf nimmt aber nichts mehr richtig auf. Daher ist dieser Zustand leicht mit alkoholisiertem Verhalten zu verwechseln. Gleichzeitig hat man jedoch im Nachhinein eine Gedächtnislücke von mehreren Stunden. Opfer fühlen sich laut Erfahrungsberichten danach hilflos und unfähig sich zu erinnern, was in diesem Zeitraum geschehen ist.

Ein großes Problem mit K.-o.-Tropfen ist zusätzlich die Flüchtigkeit der Substanzen. Die Nachweisbarkeit im Körper verfliegt in vielen Fällen bereits nach 24 bis 48 Stunden. Dabei sind die unfreiwillig verabreichten Tropfen sehr gefährlich. Nur zwei, drei Tropfen genügen, um die volle Wirkung bei einer erwachsenen Frau zu entfalten. Eine Überdosierung ist tödlich. Die Expertinnen raten Frauen und Mädchen zu Vorsichtsmaßnahmen: Verschließbare Flaschen oder spezielle Haarbänder mit der Doppelfunktion Getränke abzudecken sind gute Präventionsstrategien. Des Weiteren gibt es auch Schnellteststreifen. Diese decken zwar nicht die Vielzahl an verschiedenen K.-o.-Tropfen ab, können aber dennoch hilfreich sein.