Nach Tragödie: 60 Polizisten mehr

Erstellt am 02. September 2015 | 08:25
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Foto: NOEN, Paul Haider
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Die Exekutive sagt den Schleppern den Kampf an: Im Grenzraum finden verstärkte Kontrollen statt, 60 zusätzliche Polizisten kommen dafür ins Burgenland.

50 Kilometer zog sich der Stau vor der österreichischen Grenze in die Länge – Wartenzeiten von bis zu vier Stunden waren die Folge. Der Grund: Die Polizei kontrollierte rigoros verdächtige Fahrzeuge auf der Suche nach Schleppern und Flüchtlingen.

54 Polizeibeamte stehen für diesen Zeitraum ständig zur Verfügung.

Um das zu ermöglichen, werden die heimischen Polizisten für die Dauer des Kontrolleinsatzes von mindestens 60 Exekutivbeamten aus Wien, der Steiermark und Kärnten unterstützt, heißt es aus Polizeikreisen.

Erste Erfolge konnten bereits verbucht werden: Fünf Fälle von Schlepperei konnten aufgedeckt werden, sechs Menschenschmuggler wurden festgenommen.

Verspätungen auch im Bahnverkehr

Etwa 200 Flüchtlinge wurden aufgegriffen. Diese wurden in die Sammelstelle in Nickelsdorf gebracht, wo nun auch das Bundessheer bei der Betreuung hilft. Die verstärkten Verkehrskontrollen sollen laut Polizei noch bis 10. September andauern.

Zu Problemen und langen Verspätungen kam es auch im Bahnverkehr. Denn am Budapester Ostbahnhof ist die Lage am Montag eskaliert. Hunderte Flüchtlinge kampierten dort seit Tagen und stürmten nun die Züge Richtung Österreich und Deutschland.

Der Grund: Das Gerücht, dass Deutschland das Dublin-Abkommen (<strong>siehe hier den Artikel von Seite 6 der dieswöchigen BVZ</strong>) endgültig ausgesetzt habe. Damit könnte jeder, der es nach Deutschland geschafft habe, auch dortbleiben.

Bisher hatte die ungarische Polizei aufgrund des Dublin-Abkommens die dort gestrandeten Flüchtlinge an einer Weiterfahrt gehindert. Montag Vormittag kapitulierte nun die überforderte Polizei, der Ansturm auf die Ticketschalter und die Züge begann.

Diese fuhren allerdings nur bis Hegyeshalom (bei Nickelsdorf), denn dort weigerte sich die ÖBB, die heillos überfüllten Züge an der Grenze zu übernehmen und rief die Polizei zu Hilfe.

Die ungarische Polizei holte daraufhin die 900 Flüchtlinge aus dem Zug und verteilte sie wieder auf zusätzliche ÖBB Züge. „Wir unterscheiden nicht nach der Herkunft unserer Fahrgäste. Es geht um die Sicherheit“, sagte ÖBB-Sprecher Braun. Massive Verspätungen im Zugverkehr waren die Folge.

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