Mönchhof: Wo sich Kultur und regionale Produkte treffen

Inmitten der Corona-Krise wird in Mönchhof ein Projekt umgesetzt, das das soziale Leben in der Region um eine Facette reicher machen soll – und das auch ein Vorbild für andere Gemeinden sein könnte. Mit der Gründung des Vereines „Netzwerkschmiede im Schlossahaus“ wird einem 170 Jahre alten Gebäude wieder Leben eingehaucht.
Jahrelang war im Haus in der Stiftsgasse 18 ein Heuriger untergebracht, seit mehreren Monaten ist es aber ruhig in der ehemaligen Schmiede. Nun soll das „Schlossahaus“ durch Kulturveranstaltungen, Flohmärkte, Workshops und Food Coops (Lebensmittelkooperationen) regionaler Produzenten ein Treffpunkt im Bezirk werden. Als Geburtshelfer für dieses Projekt haben sich acht Vereinsmitglieder aus Mönchhof, Gols, Halbturn und Nickelsdorf zusammengefunden, die alle bereits ähnliche Projektideen im Kopf entwickelt hatten. Warum sich also nicht gleich zusammentun?

Unter diesem Motto wurde der Verein nun unter Obfrau Pia Koch aus der Taufe gehoben. Im Grunde gehe es nicht nur darum, Veranstaltungen oder Bauernmärkte zu organisieren, sondern darum, alte Häuser im Gemeindezentrum zu erhalten und zu bespielen, erklärt Koch im BVZ-Gespräch die Grundidee. Im Idealfall sei das Projekt in Mönchhof nur der Startschuss, das Konzept könnte auch in anderen Gemeinden umgesetzt werden.
Das Schlossahaus ist im Besitz von Theresia und Josef Rapp und wird nun durch den Verein „Netzwerkschmiede“, dessen Name sich an den ursprünglichen Zweck des Hauses anlehnt, bespielt. Geht alles nach Wunsch und lassen es die Corona-Bestimmungen zu, könnte es am 30. April mit einem ersten Eröffnungskonzert losgehen. „Denn da wird traditionell der Maibaum vor dem Haus aufgestellt, das wäre ein idealer Termin“, so Koch.
Koch: „Es soll viel drinnen passieren“
Die Ideen des Vereins sind schier unendlich. Sie reichen von Reparatur-Cafés über gemeinsames Einkochen, Lesungen, Lesezirkel und Flohmärkte bis hin zu einer eigenen Zeitung. Zuallererst werden die Räumlichkeiten des Schlossahauses aber regionalen Produzentinnen und Produzenten die Möglichkeit bieten, hier regelmäßig ihre Waren zu verkaufen. „Und da sprechen wir nicht nur von frischen Lebensmitteln, sondern etwa auch von Handwerkskunst oder Kleidungsstücken“, konkretisiert Vereinsobfrau Pia Koch.

Angedacht sind vom Verein auch Beratungen, etwa von Gründungsmitglied Renate Frank, die psychosoziale Beratung anbieten möchte, oder von Ulrike Kusztrich-Wolf, die Tipps zur Streckhofsanierung, Dorfrevitalisierung und Leerstandsnutzung gibt. Darüber hinaus sollen die verschiedenen Räume des Gebäudes auch vermietet werden, etwa für Seminare, Workshops, Ausstellungen oder Konzerte. Die Räumlichkeiten des alten Gebäudes sollen also nicht nur für Veranstaltungen des Vereines offenstehen. „Wir wünschen uns, dass viel drinnen passiert. Und zwar nicht nur Veranstaltungen, die von uns organisiert werden, sondern auch von außerhalb des Vereins“, betont Koch.