16 Millionen Euro Schulden abgebaut
Das Jahr 2020 ist in der Bezirkshauptstadt finanziell besser ausgefallen als vermutet. Ertragsanteile und Kommunalsteuern fielen höher aus als im Nachtragsvoranschlag budgetiert.
Bei der vergangenen Gemeinderatssitzung vor einer Woche präsentierte Neusiedls Kassaleiter Alfred Ewerth den Rechnungsabschluss des besonders herausfordernden Coronajahres. Dieser fiel durchaus positiv aus: Der Schuldenabbau der vergangenen Jahre konnte – wenn auch in einem etwas geringerem Maße – fortgesetzt werden. Um über 1,8 Millionen Euro wurde der Schuldenberg der Stadtgemeinde gegenüber 2019 kleiner. Zwischen 2015 und 2020 ist damit insgesamt ein Schuldenabbau von rund 16,84 Millionen Euro gelungen.
Ewerth: „Besser durch die Krise als andere“
„Wir sind bisher besser durch die Krise gekommen als andere Gemeinden“, betonte Ewerth bei der Präsentation seines Finanzberichtes und begründete dies mit einer guten Liquidität und vorhandenen Haushaltsrücklagen. Das bestätigte Bürgermeisterin Elisabeth Böhm (SPÖ): „Andere Gemeinden mussten sogar Darlehen aufnehmen, um Löhne zahlen zu können.“ Auch Stadtrat Heinz Zitz (SPÖ) freute sich über den Schuldenabbau „trotz hoher Investitionen“. Tatsächlich wurde 2020 in Neusiedl am See um über eine Million Euro mehr investiert als im Jahr zuvor.
Rund drei Millionen Euro flossen etwa in den Kanalbau, in neue Parkautomaten, in die Generalsanierung des Feuerwehrbootes, in Straßenbauprojekte, die Erweiterung des Urnenhains, die Straßenbeleuchtung oder in die Ausstattungen für Schulen, Kindergärten und Amtsräumlichkeiten. Der größte Brocken von 2,1 Millionen Euro ging aber in den Ankauf eines Grundstückes für den vierten Kindergarten. Dafür wurde ein Darlehen von einer Million Euro aufgenommen.
Vizebürgermeister Thomas Halbritter (ÖVP) zeigte sich wiederum erfreut, dass doch mehr Kommunalsteuer in die Gemeindekassa geflossen ist, als zu erwarten war: „Das zeigt, dass unsere Betriebe ohne wesentlichen Personalabbau durch die Krise gekommen sind.“ Alfred Ewerth präzisierte: „Neusiedl profitiert von großen Zahlern wie Banken oder Supermärkten. Wir hatten auch keine Anträge auf Stundungen oder Ratenzahlungen.“ Dass trotzdem weniger Kommunalsteuer eingegangen ist als in einem „normalen“ Jahr, erklärte er mit der Kurzarbeit in einigen Betrieben. Denn verschont ist Neusiedl von der Krise nicht geblieben. Immerhin verzeichnet man Einnahmeneinbußen von rund 1,2 Millionen Euro. Ertragsanteile flossen zwar mehr in die Gemeindekassa, als bei Ausbruch der Corona-Pandemie budgetiert, Anfang 2020 – vor der Krise – rechnete man allerdings noch mit sieben Millionen Euro, bekommen hat die Stadtgemeinde schließlich sechs Millionen Euro.
Shutterstock