Viele Taten und noch mehr Geständnisse vor Gericht

Eine etwas verwirrende Gemengelage hatte Richterin Anna Wiesflecker in einem Fall von schwerem gewerbsmäßigem Einbruchsdiebstahl in 44 angeklagten Fällen aufzulösen.
Der slowakische Angeklagte (44) machte es ihr da auch nicht leichter, da er sich immer wieder zu anderen Fakten geständig zeigte und signalisierte: „Ich hab kein Problem zu gestehen.“ Das hatte sein bereits verurteilter Komplize (38) auch nicht, doch auch er widersprach sich in seiner geständigen Verantwortung.
Hatte er bei seinem eigenen Prozess noch ausgesagt, dass sie alle Taten – hauptsächlich in den Bezirken Bruck an der Leitha und Neusiedl am See – zusammen begangen hätten, so wollte er jetzt auch einige alleine begangen haben. Das deckte sich in drei Anklagepunkten, die restlichen 41 Taten im Zeitraum von Mitte September bis etwa 15. Oktober letzten Jahres ging Wiesflecker Punkt für Punkt durch.
Bei 13 Vorwürfen bekannte er sich letztlich schuldig, 18 Diebstähle von Fahrrädern bis Buntmetall wollte er nicht begangen haben und bei zehn wusste er es schlicht nicht mehr. Dem eigenen Muster, nach dem er die Geständnisse ablegte, „da wo mein Handy eingeloggt war“, folgte er auch da nicht konsequent.
Wiesflecker zitierte eine in Auftrag gegebene Rufdatenauswertung, laut der noch der eine oder andere Fall offen war, wo er nur wenige Meter entfernt eingeloggt war. Die Richterin vertagte, zum ersten Mal in ihrer Karriere, die Urteilsverkündung.