„Bankerlsitzen“ als soziale Schnittstelle

Brauchtum und Traditionen sollten gepflegt werden, besonders dann, wenn sie die Kommunikation und sozialen Kontakte in einer Gemeinde fördern und pflegen. Denn: Die letzten eineinhalb Jahre waren geprägt von Schlagwörtern wie Social Distancing und Distance Learning. Die Menschen mussten Mindestabstände einhalten, zeitweise sogar auf körperliche Nähe sowie längere persönliche Gespräche verzichten. Nachdem vor Kurzem viele Covid-Maßnahmen zumindest gelockert wurden, möchte die Gemeinde Nickelsdorf nun die Menschen wieder zusammenbringen und zum gemeinsamen „Bankerlsitzen“ motivieren. „Dieser schöne Brauch soll in unserem Dorf gefördert werden“, betont Obfrau Ina Sattler (Nachbarschaftshilfe Plus).
Aus diesem Grund lud der soziale Verein vergangene Woche zum „Gemeinsamen Sommer-Bankerlsitzen“ in den Innenhof des Gemeindeamtes. Das Wetter ließ zwar zu wünschen übrig, dennoch folgten rund 30 Ehrenamtliche und Interessierte der Einladung.
Es war die erste persönliche Zusammenkunft seit eineinhalb Jahren. Im Rahmen dessen gaben die Vereinsverantwortlichen, Koordinatorin Veronika Polan und Obfrau Ina Sattler, einen Rückblick der Aktivitäten und Einsätze der Ehrenamtlichen in den letzten Monaten der Krise. Gleichzeitig wurden gemeinsam in der Gruppe Ideen und Anregungen gesammelt, welche Maßnahmen in Zukunft gesetzt werden können.
„Als Dankeschön für die vielen Helfer und ihre Einsätze gab es vom Verein ein orangenes Sitzkissen fürs Bankerl. So kann jeder seinen ‚Nachbarschaftshilfe Plus - Polster’ mit aufs nächste Bankerl nehmen und dort gemütlich tratschen und somit vielleicht auch neue oder etwas ‚einsamere‘ Leute aus ihren Häusern locken“, erklärt Polan.
Abgerundet wurde das Treffen durch ein kleines, aber sehr feines Brötchen-Buffet - diesmal von dem neuen Nickelsdorfer Caterer, der „Genusswerkstatt“ von Bernd und Kerstin Gindl.