Kovacs zur schwiergien Finanzlage: „Nicht alles geht“

Erstellt am 31. Dezember 2022 | 05:26
Lesezeit: 3 Min
Geld Investitionen Beschluss Gemeinderat Sitzung Gemeinderatssitzung Symbolbild
Symbolbild
Foto: Khongtham/Shutterstock.com
Der Parndorfer Voranschlag 2023 wurde bei der Gemeinderatssitzung vor Weihnachten mehrheitlich beschlossen.
Werbung

Das kommende Jahr steht ganz im Zeichen der Errichtung des Veranstaltungszentrums. Nach einigen Verzögerungen wird nun bereits das Fundament gebaut. Im Voranschlag für das Budget 2023 sind 1,5 Millionen Euro für das Projekt vorgesehen. Das ist die größte Investition für Parndorf im neuen Jahr.

„Wir haben mit der OSG (Anm: Oberwartet Siedlungsgenossenschaft), die das Gebäude baut, eine Einmalzahlung vereinbart, um die jährlichen Mietzahlungen auf 20 Jahre abzufedern“, erklärt Bürgermeister Wolfgang Kovacs (LIPA).

„Die Vereine hatten während Corona eine schwierige Zeit. Es geht darum ihr wirtschaftliches Überleben zu sichern, so dass sie weiter arbeiten können. Sieht man, dass 200 Jugendliche beim Sportfest dabei sind, dann versteht man das.“

Die 1,5 Millionen Euro kommen aus dem Repowering-Projekt der Burgenland Energie, die leistungsstärkere Windräder im Windpark Parndorf aufstellt. Die Summe wurde nach einem Gemeinderatsbeschluss für das Veranstaltungszentrum zweckgebunden. Eine Lösung, der damals nicht alle Fraktionen zustimmten. Aus diesem Grund wurde auch der Voranschlag 2023 mehrheitlich, nur mit den Stimmen der LIPA, beschlossen.

Eine wichtige Lebensader für Parndorf sind die Vereine. Betrachtet man die höchsten Investitionsposten im Budget, so sticht die ungewöhnlich hohe Fördersumme für Vereine ins Auge: Rund 200.000 Euro werden dafür ausgegeben. So wie auch schon in diesem ablaufenden Jahr.

„Die Vereine hatten während Corona eine schwierige Zeit. Es geht darum ihr wirtschaftliches Überleben zu sichern, so dass sie weiter arbeiten können. Einige verstehen das nicht. Sieht man aber, dass 200 Jugendliche beim Sportfest dabei sind, dann versteht man das schon“, betont der Ortschef.

Eine weitere große Investition geht in den Kindergarten Kalman Gasse. 2022 wurde die Küche vergrößert, 2023 soll nun der Speisesaal um 20 Quadratmeter erweitert werden. Seit der Einführung des Gratiskindergartens würden fast alle Familien auch das Mittagsangebot nutzen, lässt Kovacs im BVZ-Gespräch wissen. Die Folge: Der Speisesaal platzt aus allen Nähten. Ein Problem, dass man nicht nur in der Kalman Gasse kennt, sondern auch im Kindergarten Schulgasse.

Eine Vergrößerung für diesen Standort kann 2023 aber nur geplant werden: „Der Bau geht sich finanziell einfach nicht aus“, betont der Bürgermeister. Und das ist nicht das einizige Projekt, dass die Gemeinde verschieben muss: „Wir hätten gerne noch mehr Investitionen gemacht, aber nicht alles geht.“ So muss etwa der dringend notwendige Zubau für den Bauhof genauso warten, wie Kanalsanierungen oder die Fertigstellung des Grillplatzes.

Kanalbenützung und Mittagessen werden teurer

Parndorf hat – wie alle Gemeinden – mit exlodierenden Personal- und Energiekosten zu rechnen. Für das Personal sind im Voranschlag 2023 Mehrkosten von 570.000 Euro vorgesehen. Die hohen Ausgaben machen zu schaffen, obwohl die Einnahmen durch die Kommunalsteuer mit 4,9 Millionen Euro fast auf Vor-Corona-Niveau sind.

„Die Ertragsanteile, die die Gemeinde vom Bund bekommt, sind zwar auch gestiegen, die Abgaben an das Land Burgenland aber noch viel mehr“, erklärt Kovacs. Das ist einer der Gründe, warum man 2023 nicht ohne Gebührenerhöhungen auskommt. So wurde die Kanalbenützungsgebühr um 10 Prozent erhöht, der Preis für das Mittagsessen im Kindergarten – auf vergleichsweise niedrigen Niveau – von zwei auf drei Euro.

Weiterlesen nach der Werbung