Andau: Wo Weinflaschen ein Licht aufgeht

Das Ehepaar lebt mit seinen beiden Töchtern im neuen Eigenheim in Andau. Manuel arbeitet im Physikalischen Institut der Klinik Favoriten und Julia ist Vertragsbedienstete am Straflandesgericht in Wien. Sozial sind beide im Eventverein „Seewinkel Together“ engagiert, doch das reichte den beiden nicht. Seit Kurzem baut sich das Ehepaar eine gemeinsame Nebenbeschäftigung auf. Sie produzieren in ihrem Heim selbstständig regionale Duftkerzen, wofür alte Weinflaschen wiederverwendet werden.
Andau: Wo Weinflaschen ein Licht aufgeht. Das Ehepaar Manuel und Julia Hautzinger aus Andau kreieren gemeinsam Duftkerzen aus veganem Sojawachs und wiederverwendeten Glasflaschen.
Julia Hautzinger mag schon ihr Leben lang Kerzen und ist an den Aromen interessiert. Doch in den vergangenen Herbstmonaten fing die zweifache Mama an, sich mit deren Herstellung auseinander zu setzen. Die 34-Jährige erklärt über ihre Anfänge: „Ich liebe Kerzen und dachte mir dann, ich möchte das selbst mal probieren“. Kurzerhand experimentierte Julia mit Kerzenwachs, Duftstoffen und arbeitete ein für sie geeignetes Verfahren heraus. Dabei las sie viel. Vor allem Produktbeschreibungen diverser Hersteller, über welche sie auch zu weiteren Ideen und Techniken zum Kerzengießen kam. Sie stellt nun händisch gegossene Kerzen aus Sojawachs her. Das Endprodukt ist somit vegan und es gibt momentan die Duftrichtungen Eukalyptus, Bernstein & Lavendel, Kaschmir und Zeder & Bernstein.
Ihr Ehemann Manuel wurde in kürzester Zeit ein Teil der neuen Leidenschaft seiner Frau. In Eigenregie und natürlich auch im Gespräch mit professionellen Glasern fand er eine passende Ergänzung: Er würde alte Glasflaschen aufbereiten, die als Gefäße für Julias Kerzen dienen. Nach einiger Zeit wurden die beiden immer besser und es gelang ihnen, ihre Fähigkeiten zu kombinieren. Bereits zur Adventzeit 2022 verkauften sie ihre ersten „Flaschenduft“-Kerzen. „Wir haben die Kerzen für das Ö3-Weihnachtswunder verkauft und das ist wirklich gut“, erzählt Manuel. Inzwischen sind die beiden mit „Flaschenduft“ ein eingetragenes Unternehmen und bereiten bereits neue Variationen und spezielle, saisonale Angebote vor. Beispielsweise gibt es das Gesamtsortiment in einer umfunktionierten hölzernen Weinbox.
Der Familienvater meint zu dem zusätzlichen Effekt der neuen Tätigkeit von Familie Hautzinger: „Anstatt Weinflaschen einfach wegzuwerfen bekommen sie quasi ein zweites Leben.“ Dafür haben die beiden sich bereits Andauer Weingüter – wovon es nicht zu wenige gibt – mit ins Boot geholt. Klein, Reeh und Scheiblhofer bringen den beiden mehr als genügend Flaschen, die nicht mehr gebraucht werden. Das Ehepaar Hautzinger schenkt ihnen ein zweites Leben. Mehr zu dem Projekt unter www.instagram.com/flaschenduft.