Historische Brücke von Andau wieder erneuert. Die Brücke von Andau wurde nun bereits zum dritten Mal wiedererrichtet.

Von Klaus Zwinger. Erstellt am 27. November 2022 (05:11)
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So nun der Blick von der ungarischen Seite auf die österreichische. Die Brücke wurde binnen kurzer Zeit mit ungarischem Geld aus Förderungen neu aufgebaut.
Zwinger

 Wer im Sommer über den Einserkanal von Österreich nach Ungarn oder retour wollte, musste sich den Weg entgegen gesetzlicher Bestimmungen über die Metallstreben der inexistenten Brücke von Andau bahnen. Nun erstrahlt das geschichtsträchtige Monument der ungarischen Flüchtlingsbewegung von 1956 in neuem Glanz. Es ist nicht das erste Mal, dass die Brücke neu errichtet werden musste.

Nach ihrer Sprengung durch ungarische Soldaten im Zuge des ungarischen Volksaufstandes von 1956 wurde sie 1996 im Gedächtnis an die Ereignisse vor 40 Jahren von ungarischen und österreichischen Soldaten wieder aufgebaut. Bereits zehn Jahre später, im Jahre 2006, wurde die binnen dieser kurzen Zeit morsch gewordene Brücke von Andau ein weiteres Mal neu erbaut.

Im Vorjahr war es nun wieder an der Zeit. Die Brücke war nach 15 Jahren erneut desolat geworden und bedurfte einer umfassenden Sanierung. Die Kosten dafür trug man auf ungarischer Seite, da man in Kapuvár eine Förderung von 220.000 Euro von Seiten des Landes Ungarn erhalten habe. Damit sollen die Kosten der Neuerrichtung der Brücke, die Errichtung eines kleinen Museums sowie einer Toilette gedeckt werden. Die Arbeiten an der Brücke wurden im September abgeschlossen.

Sanierung der Fluchtstraße in zwei Etappen

Neben der Sanierung der Brücke von Andau wurde im September auch mit der Sanierung der sogenannten „Fluchtstraße“, also des Weges von der Brücke bis hin zum Ortsgebiet von Andau, begonnen. Diese Maßnahme wird vom Land Burgenland gefördert und in zwei Etappen vollzogen. Im Laufe des kommenden Jahres sollen diese abgeschlossen werden.

„Auf der österreichischen Seite soll außerdem noch eine Gedächtnisplattform entstehen, dabei haben wir unter anderem mit dem Historiker Herbert Brettl und der Pädagogischen Hochschule zusammengearbeitet“, so Bürgermeister Philipp Pelzer (SPÖ).

Brettl führt aus: „Das Projekt soll informieren und auch für didaktische Zwecke einsetzbar sein. Die Schüler der Pädagogischen Hochschule haben unter Anleitung der Lehrkräfte ein Konzept in vier Stationen hierfür erstellt. Auf ungarischer Seite wird die Flucht aufgearbeitet, auf österreichischer Seite die Hilfe der Bevölkerung.“ Die Gedächtnisplattform soll in etwa einem Jahr fertiggestellt sein.